Donnerstag, 6. Dezember 2007

Heute ist Nikolaus Tag

(Nikolaus von Myra) wurde zwischen 270 und 286 in Patara geboren. Über seinen Todestag gibt es verschiedene Angaben: 6. Dezember 326, 345 oder 351. In der katholischen Kirche wird er auch Nikolaus von Bari und in der orthodoxen Kirche Nikolaus der Wundertäter genannt. Er wirkte in der ersten Hälfte des 4. Jahrhunderts als Bischof von Myra in Kleinasien (heute Türkei).

Der 6. Dezember als Festtag des heiligen Nikolaus ist vor allem ein Tag der Kinder, da Nikolaus seit Jahrhunderten als Wohltäter der Kinder verehrt wird.

Das Brauchtum zum Nikolaustag ist regional äußerst unterschiedlich ausgeprägt und hängt zum Teil ursprünglich mit der Perikopenordnung der Kirche zusammen. Am 6. Dezember war verbindlich die Stelle Matthäus 25,14-23 LUT vorgesehen. Dort wurde das Gleichnis der Talente erzählt: Drei Knechten wurde jeweils ein Geldstück, ein Talent, anvertraut. Nach der Rückkehr des Herrn musste jeder Rechenschaft ablegen, was er mit dem Geld gemacht hatte. Der bekannte Brauch der Befragung der Kinder durch den Nikolaus, ob sie denn auch brav und fromm gewesen seien, geht auf diese Praxis zurück.

Der Einlegebrauch, das nächtliche Füllen der Schuhe oder ähnlichem, basiert auf der Legende von den drei Jungfrauen, die in drei aufeinanderfolgenden Nächten vom heiligen Nikolaus mit je einem Goldklumpen beschenkt wurden. Diese waren so arm, dass ihnen ein Leben in Schande drohte, vor dem er sie mit seiner Gabe bewahrte.

In mittelalterlichen Klosterschulen gab es den Brauch, dass die Kinder sich am Nikolaustag einen „Kinderbischof“ aus ihren Reihen wählen durften. Nach dem Prinzip der verkehrten Welt predigte er den Erwachsenen und durfte ihr Verhalten tadeln. An einigen Orten blieb er bis zum 28. Dezember, dem Tag der unschuldigen Kinder, im „Amt“.

Schiffchensetzen nennt man den seit dem 15. Jahrhundert bekannten Brauch, bei welchem aus Papier oder anderem Material Nikolausschiffe gebastelt werden, in die der Heilige seine Gaben legen soll. Hintergrund für diesen Brauch dürfte das Schifferpatronat sein. Auch heute noch findet sich auf vielen Handelsschiffen ein Bildnis des St. Nikolaus. Das Nikolausschiffchen wurde später durch Stiefel, Schuh oder Strumpf abgelöst, zu denen später noch der Gabenteller hinzukam.

Auch heute noch stellen Kinder am Vorabend des Nikolaustages Schuhe, Stiefel oder Teller vor die Tür, damit der Heilige sie auf seinem Weg durch die Nacht mit Nüssen, Mandarinen, Schokolade, Lebkuchen usw. füllen kann. Außerdem gibt es morgens gern einen aus Hefeteig gebackenen Nikolaus.

Als Furcht einflößenden Gehilfen bekam der heilige Nikolaus in verschiedenen Ländern Begleiter zur Seite gestellt, in Deutschland Knecht Ruprecht, in Frankreich Père Fouettard, in der Schweiz Schmutzli, in Österreich, Bayern, dem rumänischen und serbischen Banat, Kroatien den Krampus, in Luxemburg den Housecker, in den Niederlanden den Zwarte Piet, der einen gezähmten Teufel darstellen soll. Teilweise fand auch eine Aufgabenübertragung statt, so ist in dem Gedicht von Theodor Storm der Begleiter der Gabenbringer.

Im Berchtesgadener Land sind noch derbere und wildere Erscheinungsformen als Volksbrauch geläufig, die Perchten oder die Buttnmandl mit ihrem Buttnmandllauf, die mit Stroh verkleidet sind. Sie scheinen vorchristliche Wurzeln zu haben, da sie nicht nur um die Nikolauszeit umherziehen. Vielmehr treiben sie über mehrere Wochen in den frühwinterlichen Rauhnächten ihr Unwesen, weswegen es sich um die Vermischung heidnischer Winterbräuche mit dem Christentum handeln könnte.

Im südlichen Oberallgäu findet an den Abenden vor dem Nikolaustag (genauer: 4.–6. Dezember) ein ähnliches Brauchtum statt, das Klausentreiben.

Ein weiterer Brauch findet in einigen Dörfern im Siegerland statt. Am Abend des 6. Dezembers verkleiden sich vorrangig Kinder als Nikolaus (im Siegerländer Plattdeutsch auch "Kloas" genannt) und ziehen von Haus zu Haus. Die Bewohner versuchen zu erraten, wer sich unter der Nikolaus-Maske verbirgt und geben dem "Kloas" anschließend einen kleinen Geldbetrag oder Süßigkeiten mit auf den Weg.

In Freiburg im Üechtland findet jedes Jahr am 1. Samstag des Dezembers das traditionelle St.-Nikolaus-Fest statt. Der heilige Nikolaus ist der Schutzpatron dieser Stadt, und auch die Kathedrale ist nach ihm benannt.

Quelle: aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie,
http://de.wikipedia.org/wiki/Nikolaus_von_Myra