Montag, 30. Juni 2008

Tanzetage "On Stage" I

Heute und morgen um 19:30 Uhr gibt die Tanzetage aus Bremerhaven in Stadttheater ein Gastspiel mit ihrem Programm "On Stage". Die heutige Vorstellung ist bereits ausverkauft. Für morgen sind zur Zeit noch einige wenige Plätze frei.

Seit einigen Jahren ist meine Tochter Ayleen dabei. "Ballett ist eigentlich nicht meine Welt" habe ich früher immer gesagt. Es gibt ja diese Klischees in denen Kinder vorkommen, die sich zum Klavier- oder Tanzunterricht quälen, weil ihre Eltern das für notwendig halten. Ich hätte deshalb keines meiner Kinder zu irgendetwas in dieser Richtung gezwungen. Ayleen wollte jedoch unbedingt lernen Ballett zu tanzen, seit dem sie es das erste Mal gesehen hatte, und als sie alt genug dafür war, haben wir ihren Wunsch erfüllt.

Als vor einigen Jahren der erste öffentliche Auftritt der Tanzetage im TIF stattfand, wollte ich natürlich sehen, was meine Tochter beim Ballett so gelernt hat. Was ich dort zu sehen bekam hatte ich nicht erwartet.

Alle Gruppen und Sparten der Tanzetage waren im Programm vertreten. Das ganze war ein berauschendes Feuerwerk für Augen und Ohren. Die dargebotene Palette reichte vom klassischen Ballett über Modern, Jazzdance und Stepptanz bis hin zum Musical. Als nach dem letzten Applaus das Licht im Saal wieder eingeschaltet wurde, war ich völlig überrascht darüber, dass schon drei Stunden vergangen waren.

Ich freue mich schon riesig auf den heutigen Abend.


On Stage I
On Stage II


Nachtrag:

Zeitungsmonopol

Es gibt bei uns keine Alternativen zu der Lokalpresse. Kurz gesagt: Wir haben hier, zumindest was die Regionalnachrichten angeht, ein Zeitungsmonopol.

Die Verlegerin Ditzen-Blanke, vergibt seit einiger Zeit an den Journalisten Herrn Kolze, der jahrelang für das Sonntagsjournal - einem Tochterblatt der Nordsee-Zeitung - geschrieben hat, keine Aufträge mehr. Herr Kolze schreibt auch für die Bremer Regionalzeitung Weser-Kurier - auch gelegentlich über Bremerhaven. Nur liest in Bremerhaven leider kaum jemand den Weser-Kurier, da der Lokalteil dieser Zeitung überwiegend Bremer Themen behandelt.

Der Fall hat inzwischen bundesweit für Aufsehen gesorgt ... - leider wieder einmal nicht gerade zum Vorteil von Bremerhaven. Dazu einige Beispiele aus der überregionalen Presse und der Fernsehberichterstattung:


taz
Gottes Stellverlegerin

In Bremerhaven darf ein Autor nicht mehr für ein "Nordsee-Zeitung"-Tochterblatt schreiben. Er ist der Verlegerin mit Berichten in die Quere gekommen ...


Frankfurter Rundschau
Höflichkeit oder Kritik

Bei Majestätsbeleidigung drohte einst Kerker oder Schlimmeres. In Bremerhaven geht es heute humaner zu: Wer bei der dortigen Zeitungsverlegerfamilie in Ungnade fällt, wird nicht ein- , sondern nur ausgesperrt ...


N|DR fernsehen, "ZAPP"
Fragwürdig - Die plötzliche Absetzung eines kritischen Reporters

Die Verlegerin des "Sonntagsjournal" aus Bremerhaven ist gleichzeitig Vizepräsidentin der regionalen Industrie- und Handelskammer, ihr Ehemann deren Ehrenpräsident. Ein kritischer Lokaljournalist geriet genau in diesen Interessenskonflikt ...

Video des ZAPP-Beitrags

Beiträge über Bremerhaven von Herrn Kolze sind weiterhin in seinem Blog Seestadtpresse btb-Bremerhaven zu lesen.

Sonntag, 29. Juni 2008

Bann gebrochen


Der Himmel heute morgen über Bremerhaven

Als ich heute morgen mit Cleo unterwegs war, sah es am Himmel noch nicht so toll aus.



Cat Stevens: Morning has broken

Aber jetzt scheint die Sonne: Der Bann des Siebenschläfers scheint gebrochen :o)

Ausnahmezustand

Bremerhaven.
Wir schreiben den 28. Juni des Jahres 2008.
Nichts geht mehr ...


Lehe Backstage

Der Wilhelm-Kaisen-Platz ist gesperrt weil die Ärzte kommen.

Doch nicht nur der alleine:
Schon während des ganzen Tages war wegen der Veranstaltung die Melchior-Schwoon-Straße voll gesperrt. Das ist immerhin die Hauptzufahrt zur Hafenstraße und den angrenzenden Wohngebieten! Als Anwohner steht man da von der Autobahn kommend erst einmal vor der Absperrung auf der Linksabbiegespur bis der Verkehr auf der geradeausführenden Spur vorbei ist, so dass man nach rechts hinüberziehen kann, und dann kann man sehen, wie man auf möglichst kurzen Weg über Schleichwege durch die Nebenstraßen nach Hause kommt.

Am gleichen Tag:
Weiträumige Vollsperrung vieler in Nord-Süd Richtung führender Hauptstraßen. Der Grund: In Bremerhaven findet ein Marathonlauf statt.

Meine Tochter Ayleen erwartete eine Freundin aus Geestemünde. Diese wollte nachmittags um 17:00 Uhr zu Besuch kommen. Nachdem Ayleen schon anfing sich Sorgen zu machen, traf ihre Freundin eine gute Stunde später bei uns ein. Nachdem sie meinte, sie habe den Bus verpasst, und sie eine ganze Zeit vergeblich an der Haltestelle gewartet hatte, ist sie letztlich den ganzen Weg zu Fuß gegangen!

Gegen 22:00 Uhr wollte ich meine Tochter Jana an der Herz-Jesu-Kirche in Geestemünde abholen. Um das Problem mit der gesperrten Melchior-Schwoon-Straße zu umgehen, beschloss ich den Weg über die Barkhausen- und Columbusstraße nehmen. Leider habe ich erst einmal vor zwei Straßensperren entlang der Alten Bürger gestanden, bevor ich beim dritten Versuch nach einiger Wartezeit die Alte Bürger netterweise an der Schleusenstraße überqueren durfte.
Dabei hatte ich noch richtig Glück gehabt. Ich war aus dem Auto ausgestiegen, um die Polizistin an der Absperrung zu fragen, wie ich denn wohl nach Geestemünde kommen könne. Als ich auf sie zuging, rief sie mir entgegen, ich solle mich doch wieder in mein Auto setzen. Sie würde mich in Kürze durchwinken.

Im Vorbeifahren habe ich auf dem Rückweg bemerkt, dass auch die Zufahrt von der Columbusstraße in die Borriesstraße gesperrt war ...

Fazit:
Katastrophale Organisation; sowohl was die Terminplanung für die beiden Veranstaltungen angeht, als auch die miserable Verkehrslenkung!

Wenn man schon meint, die halbe Stadt wegen einer Sport- und einer Konzertveranstaltung sperren zu müssen, dann wäre jawohl mindestens zu erwarten gewesen, dass rechtzeitig vorher entsprechende Umleitungen ausgeschildert worden wären!



Ausnahmezustand
Ausnahmezustand, Nachtrag

Samstag, 28. Juni 2008

Kalorien ...


... sind kleine fiese Tierchen, die im Kleiderschrank
wohnen und des Nachts die Klamotten enger nähen.


Siebenschläfer


Das Wetter gestern in Bremerhaven ...

Bauernregel:
"Das Wetter am Siebenschläfertag sieben Wochen bleiben mag."

Der Siebenschläfertag ist der 27. Juni. Es ist schon erstaunlich, was dem kleinen possierlichen Nagetier mit dem Namen Siebenschläfer für eine Macht über das Wettergeschehen angedichtet wird.

Das Wetter am Siebenschläfertag in Bremerhaven:
  • Vormittags regnet es Bindfäden
  • es weht ein stürmischer Wind
  • dunkle Wolken ziehen über den Himmel
Ich hoffe, es ist nicht wirklich wahr, dass wir jetzt sieben Wochen lang Stum und Regen haben werden. Nachmittags schien sogar noch die Sonne. Ein Hoffnungsschimmer?

Heute morgen regnet es allerdings wieder Bindfäden ... - Warten wir mal den Nachmittag ab.


Der Siebenschläfertag wird nach einer alten Legende aber auch mit dem Schicksal der sieben Freunde Maximian, Malchus, Martinian, Dionysius, Johannes, Serapion und Constantin in Verbindung gebracht. Die sollen sich zur Zeit der Christenverfolgung im Römischen Reich im Jahre 251 in einer Höhle bei Ephesus versteckt haben und darin lebendig eingemauert worden sein. Sie seien dann in einen tiefen Schlaf gefallen, und ungefähr 200 Jahre später an einem 27. Juni wieder befreit worden.

Damit hätten sie die Leistung von Dornröschen und ihrem Team um glatte 100 Jahre übertrumpft. Das hätte doch eigentlich einen Eintrag in's Guinessbuch der Rekorde wert sein sollen. Aber das gab's damals ja leider noch nicht.

Freitag, 27. Juni 2008

Wochenmarkt Lehe


Wochenmarkt Lehe

Das Foto habe ich von der Turmgallerie der Pauluskirche in der Hafenstraße in Bremerhaven aus aufgenommen.

Turmführungen werden in der Pauluskirche jeden Samstag um 10:30 Uhr und 11:30 Uhr angeboten. Die Führungen sind kostenlos, und man erfährt während des Aufstiegs interessantes zur Geschichte der Kirche und ihrer Umgebung.

Donnerstag, 26. Juni 2008

Armer Herr Welteke

In der Nordsee-Zeitung war zu lesen, Herr Welteke (der war früher einmal Bundesbankpräsident) habe sich öffentlich darüber beklagt, dass er von seinen 8000,- €, die er monatlich als Ruhegeld erhält, nicht leben könne.

Früher, als er noch Bundesbankpräsident war, da hatte er es etwas leichter. Da konnte er auch schon einmal kostenlos im Berliner Hotel "Adlon" wohnen. Er hatte zu dieser Zeit zwar noch etwas mehr Geld in der Tasche, aber das "Adlon" soll ja auch ganz schön teuer sein. Irgendein Neidhammel muss das irgendwie herausgefunden haben, woraufhin sich damals viele kleinliche Bürger sehr darüber aufgeregt hatten. Sie meinten, das monatliche Einkommen des Herr Welteke sei ja wohl hoch genug, dass er davon seinen Aufenthalt im "Adlon" auch ganz gut selbst hätte zahlen können, und es gab sogar solche gehässige Menschen, die vermuteten, Herr Welteke habe das Hotelzimmer möglicherweise ja auch mit etwas anderem, als mit Bargeld bezahlt.

Da hat der Herr Welteke dann lieber seine Konsequenzen gezogen, seinen Hut genommen und sich zur Ruhe gesetzt. Aber jetzt reiche es hinten und vorne nicht mehr. Nicht einmal das Studium seiner Kinder könne er davon finanzieren.

Armer Herr Welteke!

Vielleicht hätte er sich einmal in paar Tipps von einem Hartz-IV Empfänger oder einem 1-Euro-Jobber geben lassen sollen. Die müssen es ja auch irgendwie schaffen, über die Runden zu kommen.


Hat er aber nicht!

Statt dessen hat er sich nicht mehr öffentlich, dafür aber vor Gericht über seine unmögliche finanzielle Situation beschwert. Die Richter hatten glücklicherweise ein Einsehen mit dem armen Herrn Welteke. Da er sich außerstande sah, mit 8000,- € im Monat seinen Lebensunterhalt zu bestreiten, haben die Richter gesagt, er bekomme in Zukunft 13000,- € im Monat als Ruhegeld. Eigentlich hatte er ja 24000,- € haben wollen. Aber ich denke, 13000,- € pro Monat sind eigentlich ja auch schon gar nicht so schlecht. Das sind immerhin 5000,- € mehr, als er vorher zu Verfügung hatte, bzw. 2500,- € für jedes seiner Kinder. 2500,- € sollten eigentlich zur Finanzierung eines Studiums ausreichen.


2500,- Euro im Monat!

So viel Geld hat meine vierköpfige Familie nicht jeden Monat auf dem Konto. Meine Kinder besuchen beide das Gymnasium. Das heißt, die werden genau wie die Kinder von Herrn Welteke in absehbarer Zeit auch studieren wollen. Meine Frau und ich werden sie dabei nach besten Kräften finanziell unterstützen. Möglicherweise werden die beiden neben ihrem Studium als studentische Hilfskraft ein bischen dazuverdienen müssen. Aber irgendwie werden wir das gemeinsam schon schaffen.


Armer Herr Welteke!

Irgendwie scheint er unter Realtätsverlust zu leiden. Dabei muss er wohl irgendwann die Bodenhaftung verloren haben ...


Mittwoch, 25. Juni 2008

Wärmedämmung auf Gründerzeitfassade

Da schlagen sozusagen zwei Herzen in meiner Brust ...

Zum einen ist es unbedingt notwendig, dass aus Gründen des Klimaschutzes Energie aus fossilen Energieträgern (Erdöl, Erdgas) eingespart wird. Ein großer Anteil des Verbrauchs entfällt dabei auf das Heizen unserer Häuser. In unseren Breiten lässt sich das Problem u.a. durch anbringen von Wärmedämmungen auf den Fassaden der Häuser reduzieren. Weitere Einsparungen lassen sich in vielen Fällen sicher auch durch in den Heizungskreislauf integrierte Warmwasser-Sonnenkollektoren auf den Dächern erreichen. Um die CO2-Emissionen aus fossilen Energieträgern auf nahezu Null zu reduzieren, wird es außerdem notwendig sein, mittelfristig alternative Heizungen für regenerative Energieträger zu entwickeln bzw. zu optimieren (Pellet Heizung) und in den Häusern zu installieren.


Rechts: Reliefs um die Fenster vor Anbringung der Dämmung

Die Fassade des Hauses auf dem Foto oben im Leher Ortsteil "Goethestraße" wurde vor kurzem mit einer Wärmedämmung versehen. Typisch für das Stadtbild dieses Viertels sind die vielen Gründerzeitfassaden, die den Zweiten Weltkrieg überstanden haben. Im Falle dieses Hauses ist zumindest versucht worden, den Stil der durch die Dämmung veränderten Fassade denen der Nachbarhäuser anzupassen. Das wurde unter anderem durch die optische "Verlängerung des mittleren Giebels" nach unten, durch das quer verlaufende Relief oberhalb der Fenster des Erdgeschosses und die farbliche Absetzung der Fensternischen erreicht. Über der Eingangstür wurde außerdem zwischen der ersten und zweiten Etage ein Schmuckrelief angebracht (Foto ganz oben), welches allerdings nach meinem Empfinden auf der ansonsten sehr schlichten Fassade sehr verloren wirkt.


Insgesamt gesehen macht das Haus durch die Renovierung im Vergleich zu seiner Umgebung einen positiven Eindruck. Auf den zweiten Blick wirkt es allerdings eher schmucklos und schlicht gegenüber den benachbarten Häusern.

Die Häuser aus der Gründerzeit mit ihren Schmuckfassaden sind eines der wenigen verbliebenen historischen Zeugnisse Bremerhavens. Es ist daher aus meiner Sicht unbedingt notwendig, dass bei Dämmungen der den Straßen zugewandten Fassaden dieser Häuser sehr sensibel geplant und gearbeitet wird. Anderenfalls wird Bremerhaven einen weiteren Teil seiner Identität verlieren. Möglicherweise lassen sich Kompromisse finden, indem man z.B. die Fassaden nur teilweise dämmt, oder indem man versucht, den Charakter der Häuser durch auf die Dämmung aufgesetzte Reliefs, die denen der Originale nachempfunden sein sollte, zu erhalten.

Es wurde (und wird) in Bremerhaven sehr viel Geld für - aus Sicht vieler Bremerhavener Bürger - unnötige Projekte ausgegeben. Es wäre schön, wenn statt dessen auch einmal an die Erhaltung der noch vorhandenen historischen Substanz dieser Stadt gedacht werden würde. Statt über einen Zeitraum von 25 Jahren die gigantische Summe von 85 Millionen Euro in einer neuen Stadthalle zu versenken, ließe sich mit diesem Geld für die Erhaltung der Bausubstanz und des Stadtbildes im Leher Ortsteil Goethestraße schon eine ganze Menge erreichen.

Dienstag, 24. Juni 2008

Nichts passiert




Tagelang war das Haus an
der Ecke Luther-/Körner-
straße eingerüstet. Bis auf
einige notdürftig übermalte
Risse im Putz ist nichts
passiert.


Jetzt ist das Gerüst plötzlich
wieder verschwunden. Um den
Erker herum müssen Cleo und
ich beim Gassigehen also
weiterhin einen großen Bogen
machen, damit uns nicht eines
Tages die Putz- und Steinbrock-
en oder gleich der ganze Erker
auf den Kopf fallen.

Das hat jetzt aber nicht viel gebracht.

Montag, 23. Juni 2008

Rattenfutter


Goethestraße, zwischen Eupener- und Lutherstr.

Gestern hatte ich noch geschrieben, warum man keine Möven füttern sollte. Wie man hier sehr schön sehen kann, gehen die auch so schon den bequemsten Weg bei der Nahrungssuche. So einen Plastikbeutel mit Knochen- und Fleichschresten, verschimmeltem Brot und anderen leckeren Sachen haben die mit ihrem kräftigen Schnabel schnell zerlegt.
  • Wie hirnlos muss man eigentlich
    sein, um so eine Plastiktüte einfach
    irgendwo auf der Straße abzustellen?
Es ist dann nämlich nur noch eine Frage der Zeit, bis auch die Ratten solche leckeren Futterquellen ausgemacht haben! Und dann ist das Geschrei wieder groß ...

Air Bremerhaven 2008

Am Wochenende fand auf dem Regionalflughafen Bremerhaven wieder die "Air Bremerhaven" statt.


(zum Vergrößern auf das Foto klicken)

Sehr ausführlich präsentierte das Alfred-Wegner-Institut seine beiden in Bremerhaven beheimateten Polar-Forschungsflugzeuge sowie einige Beispiele für deren Einsatz. Der Anhaltische Verein für Luftfahrt war mit einem sehr spartanisch eingerichteten Doppeldecker des russischen Typs Antonow AN-2 zu Besuch. Weitere Klassiker waren das Traditionsflugzeug de Havilland "Dove" der LTU und das Trainingsflugzeug Saab 91B "Safir" der Lufthansa von 1954.


Informationen zu den Fotos

Linke Spalte:
Mittlere Spalte:
Rechte Spalte:

Sonntag, 22. Juni 2008

Mutig, mutig ...


Silbermöve in der Fußgängerzone in Bremerhaven ...


... aus der Hand gefüttert (siehe Pfeil rechts)

Da war aber einer sehr mutig. Eine Sibermöve aus der Hand zu füttern könnte leicht ein Stück des Fingers kosten ...

Die Möve war allerdings nicht weniger mutig:
Misstrauisch anpirschen, dabei nach allen Seiten umsehen, schlagartig gezielt zupicken, und Rückzug auf Fluchtdistanz. Ich fand es schon sehr erstaunlich wie gezielt und mit welcher Geschwindigkeit die Möve das Futter nahm.

Aber eigentlich sollte grundsätzlich niemand, auch wenn er keine Angst um seine Finger hat, Möven füttern; schon gar nicht aus der Hand. Möven sind immer noch Wildtiere - auch wenn sie mitten in der Stadt zwischen den Menschen herumlaufen und die Fluchtdistanz von Mövengeneration zu Mövengeneration immer kleiner wird. Normalerweise holen Möven ihre Nahrung aus der Weser oder dem Meer. Wenn man sie füttert verlernen sie erstens die dafür notwendigen Fähigkeiten und zweitens werden sie in der Stadt zur Plage, weil sie irgendwann jeden um Futter anbetteln.

Eine Kommune kann nicht pleite gehen

Explodierende Kosten für die geplante Eissporthalle

2007:
12 Millionen Euro für eine neue Eissporthalle


Das waren die ursprünglich im letzten Jahr in der Presse veröffentlichten Investitionskosten für die Halle.

Ich frage mich, ob das nicht ein bisschen zuviel Geld dafür ist, dass dieses ausschließlich einigen Eishockey Spielern und deren Fans zu gute kommt?

1. April 2008:
18,4 Millionen Euro für die neue Eissporthalle


Nordsee-Zeitung: Die Gesamtaufwendungen von 18,4 Millionen Euro für das neue Eisstadion, das Ende 2009 fertiggestellt sein soll, seien vom Bauherren relativiert worden. ... Frau Kerstin Rogge-Mönchmeyer (Stadthallenchefin): "Dass die ursprünglich berechneten 12,9 Millionen Euro Baukosten nicht einzuhalten gewesen seien, sei lange klar gewesen." ... Die auf 15,8 Millionen Euro gestiegen Baukosten begründet sie mit: "Wir mussten die Technik den Erfordernissen anpassen".

Da wollen wir aber hoffen, dass zukünftige Erfordernisse nicht zu erneuten teueren Anpassungen der Technik führen werden.

4. Juni 2008:
Bisher nicht bekannte jährliche "Nebenkosten" für den Spitzensport:
2,2 Millionen Euro


Nordsee-Zeitung: Die Stadt lasse sich die Förderung des Spitzensports wesentlich mehr kosten als bisher bekannt. Neben Zuschüssen bürge sie auch für Kredite (REV "Fischtown Pinguins", Eishockey: 2,5 Millionen Euro). Außerdem zahle sie für Zins und Tilgung der REV Kredite jährlich 800000 Euro. Die jährlichen Zuwendungen für REV und "Eisbären" (Basket Ball) beliefen sich derzeit auf 2,2 Millionen Euro. Das entspräche der Höhe für den gesamten Sportetat für die mehr als 80 Breitensportvereine. Wenn die Eissporthalle gebaut werde, habe die Stadt noch mehr zu zahlen. Knapp eine Million Euro jährlich müsse die Stadthalle als Bauherrin überweisen, kalkuliert Herr Teiser (CDU, Bürgermeister und Kämmerer). Das Geld sei allerdings im Haushaltsentwurf eingeplant. Klaus Rosche (SPD, Fraktionschef): "Die Große Koalition steht zu ihrem Wort. Wir haben A gesagt, wir werden auch B sagen". Die Höhe der Bürgschaften habe er in dieser Dimension aber nicht erwartet.

Sollte ihm da irgend jemand "ausversehen" irgend etwas verschwiegen haben? - aber wir haben's ja - Augen zu und durch.

18. Juni 2008:
85 Millionen Euro Gesamtkosten für die neue Eissporthalle

Nordsee-Zeitung: Nach den Gesamtkosten für die neue Eissporthalle befragt, die nach seiner Aussage insgesamt 80 Millionen Euro betrügen, erklärt Herr Teiser (Bürgermeister und Kämmerer) in einem Interview, dass neben den reinen Finanzierungskosten in diesem Betrag auch die Betriebskosten sowie der Zuschuss an die "Fischtown Pinguins" für 25 Jahre einbezogen seien. Gegengerechnet seien die Einnahmen aus der Hallenvermietung an die "Fischtown Pinguins". Betriebskosten, Zuschuss und Halleneinnahmen seien mit 2% jährlicher Inflation beaufschlagt worden. Damit käme man auf 85 Millionen Euro Gesamtkosten.

Weiter meint Herr Teiser, wenn Beschlüsse der Stadtverordnetenver- sammlung gegen geltendes Recht verstoßen sollten, müsse der Oberbürgermeister Widerspruch erheben. Anderenfalls habe die Verwaltung die Beschlüsse der Stadtverordnetenversammlung auszuführen. Herr Teiser auf die Frage, ob Herr Schulz (Oberbürgermeister) sein Veto hätte einlegen müssen oder sogar Frau Linnert (Finanzsenatorin, Land Bremen) ihre Zustimmung zu diesem Haushalt verweigern müsse: "Gegen geltendes Recht verstößt der Beschluss der Stadtverordnetenversammlung nicht. Die Entscheidung von Frau Linnert muss der Senat politisch herbeiführen". Nach Fragen zu weiteren finanziellen Verpflichtungen für andere Bereiche antwortet Herr Teiser auf die abschließende Frage, ob die Stadt Bremerhaven also unaufhaltsam in die Pleite rausche:
  • "Nach herrschender Rechtsauffassung
    kann eine Kommune nicht pleite gehen."
Das ist ja toll!
Nach dieser Aussage des für die Stadtfinanzen zuständigen Kämmerers, der gleichzeitig ja auch noch der Bürgermeister ist,
kann ich dann ja endlich wieder beruhigt schlafen ...


Etwas verunsichert hat mich am Tag darauf dann aber doch die Frage von Herrn Rosche (SPD-Fraktionschef) in der Nordsee-Zeitung: "Welche Ziele verfolgt der Kämmerer mit solchen Tartarenmeldungen? ... Teiser ist als Kämmerer doch verantwortlich für die städtischen Gesellschaften. Er hätte das Eishallenprojekt sowohl als CDU-Vorsitzender wie auch als Kämmerer verhindern können. Er hätte einfach nur nein sagen müssen."

Die Nordsee-Zeitung geht in ihrem Artikel auch auf die "hunderte von Millionen" ein, die in die neuen Havenwelten fließen werden. Dafür gäbe es, im Gegensatz zur Eissporthalle, zumindest so etwas wie eine Wirtschaftlichkeitsberechnung. Herr Bödeker (CDU, Fraktionschef) meint dazu, für die Eissporthalle müsse es keine Wirtschaftlichkeitsberechnung geben, da das eine rein politische Entscheidung auf die Fragestellung sei, ob wir uns zwei Profimannschaften in der Stadt leisten wollen.

Wie bitte? Die Frage ist doch wohl eher, ob die Stadt Bremerhaven es sich überhaupt leisten kann, 85 Millionen Euro in ein Fass ohne Boden zu werfen! ...
- Aber sein Parteifreund, der Kämmerer (und Bürgermeister) Herr Teiser, hat ja glücklicherweise gesagt, Bremerhaven könne gar nicht pleite gehen.



Kein Geld für den Erhalt der Traditionsflotte

Wenn die Betreibervereine der Flotte von Traditionsschiffen im Bereich der neuen Havenwelten um Zuschüsse für den Erhalt der Schiffe bitten, werden sie mit einem glatten NEIN! abgebügelt. Die Nordsee-Zeitung hatte in der letzten Woche berichtet, dass der Betreiberverein "Schiffahrts-Compagnie" um einen jährlichen Zuschuss von 90000 Euro jährlich für den Erhalt und Betrieb seiner drei Dampfschiffe (den Dampfeisbrecher "Wal", den Dampfschlepper "Goliath" und eine Barkasse) gebeten hatte. Weiterhin schreibt die Nordsee-Zeitung, auch die Finanzierung der Traditionsflotte der Schiffergilde, und damit deren Erhalt, sei gefährdet.

90000 Euro jährlich wären hochgerechnet auf 25 Jahre 2,3 Millionen Euro für den Erhalt der Dampfschiffe für die Havenwelten, welche die Großen Koalition auf gar keinen Fall bereit ist zu investieren. Die Höhe der für den Erhalt der Flotte der Schiffergilde notwendigen Mittel sind mir nicht bekannt. Wenn ich jetzt aber einfach einmal würfele und den Betrag verdoppele, dann komme ich hochgerechnet auf 5 Millionen Euro für 25 Jahre.

Die Summe von 85 Millionen Euro für 25 Jahre Eishockey, die aus meiner Sicht in keinem vernünftigen Verhältnis dazu steht, wird jedoch einfach mal eben so durchgenickt.


Herr Goes (Bremerhavener Tourismuswerber) warnt in der Nordsee-Zeitung vom 19.06.2008, wenn die Schiffe erst weg seien, dann sei Bremerhaven arm dran. Die Traditionsflotte böte ein malerisches Bild am Südende des Neuen Hafens. Sie sei ein authentisches Stück Bremerhavener Geschichte und Teil des Konzepts des neuen Tourismusgebietes Havenwelten.

Ich verstehe Herrn Goes so, dass mit dem Verlust der Traditionsschiffe nicht nur das Konzept der Havenwelten amputiert würde, sondern dass die Havenwelten ohne die Flotte außerdem viel von ihrer Anziehungskraft verlieren würden. Weniger Anziehungskraft auf Touristen bedeutet jedoch, dass diese sich nicht lange genug in den Havenwelten aufhalten würden. Das widerspräche jedoch dem Ziel, dass sie während eines möglichst langen Aufenthaltes neben den Kosten für das Parkhaus und die Eintrittskarten ihr restliches Geld noch für Hafenrundfahrten, Souvenirs, Essen und Trinken etc. ausgeben können.

... und gerade hatte ich noch gedacht, ich könnte mich jetzt wieder beruhigt schlafen legen!

Donnerstag, 19. Juni 2008

Heute: Stadtteilkonferenz Lehe

Heute um 19 Uhr
findet im "Lehe Treff "die
Stadtteilkonferenz Lehe
statt.

Mehr als 40 Teilnehmer haben während der Ideenwerkstatt für Lehe am 31.05.08 Projektideen in den Bereichen:
  • Stadtumbauprogramme, Stadtparkgestaltung,
  • Kulturvernetzung,
  • Gewerbliches Flächenmanagement
  • Kunst im Öffentlichen Raum
  • Jugend und Soziales sowie Schullandschaften in Lehe
erarbeitet.

Die bisherigen Ergebnisse dieser Arbeiten sollen heute Abend vorgestellt und präsentiert werden. Gemeinsam mit den Besuchern der heutigen Stadtteilkonferenz, sollen diese Ideen diskutiert werden.

Viele Bürger, der Werbekreis Lehe, die Stadtteilkonferenz Lehe, der Bürgerverein Lehe, der Leher Ratschlag etc. haben viel Engagement in die Ideenwerkstatt eingebracht. Damit der Stadtteil Lehe auf dieser Grundlage durch konstruktives Zusammenwirken vorangebracht werden kann, bittet die Stadtteilkonferenz Lehe um Ihre Unterstützung der erarbeiteten Ideen durch Ihre Mitarbeit.

Mittwoch, 18. Juni 2008

Harz - Rabensteiner Stollen 2



Im Laufe der Zeit erfanden die Menschen immer mehr Werkzeuge, mit denen sie sich die Arbeit unter der Erde etwas erleichtern konnten.


Die erstem Maschinen unter Tage wurden von Wasserrädern angetrieben. Unter anderem wurde an der Universität Clausthal-Zellerfeld eine Art wasserradbetriebener Paternoster entwickelt, mit dem man schneller in die Tiefe und wieder hinaufkommen konnte. Später wurde mit druckluftbetriebenen Werkzeugen gearbeitet. Die Förderloren auf dem Foto werden z.B. mit einer Druckluft-Seilwinde auf einer Rampe heraufgezogen.



Die Art der Stollensicherung veränderte sich. Auch die Schiene ist eine Erfindung des Harzer Bergbaus. Bevor die erste Dampflokomotive auf der ersten Schienenstrecke fuhr, gab es unter der Erde schon seit langer Zeit Schienennetze für Förderloren.


Ein großes Problem im Steinkohlenbergbau sind hohe Methangaskonzentrationen. Um sich zu schützen nahmen die Bergleute Kanarienvögel mit in die Stollen. Wenn so ein Kanarienvogel von seiner Stange fiel, war das ein Alarmsignal für die Menschen, die sich dann so schnell wie möglich in Sicherheit brachten. Aus diesen Kanarienvögeln entstand später durch Zucht der bekannte gelbe "Harzer Roller".


Zum Abschluss unserer Zeitreise unter der Erdoberfläche gab es in einem Seitenstollen ein rustikales Tscherper Essen.


Die Tscherper Messer mit der Schneide an der geraden Seite der Klinge, die als Besteck zum Essen auf dem Tisch lagen, waren früher das typische Allzweckmesser der Bergleute.


Harz
Clausthal-Zellerfeld
Kleines Bodetal
Rabensteiner Stollen Teil 1
Rabensteiner Stollen Teil 2

Dienstag, 17. Juni 2008

Harz - Rabensteiner Stollen 1


Nachdem wir unsere kleine Rundwanderung am Vormittag des 13. Juni beendet hatten ging es unter die Erde. Der Rabensteiner Stollen ist eines der wenigen Steinkohlebergwerke im Harz. Die meisten Bergwerke dort sind Erzbergwerke (u.a. Eisen, Mangan, Silber, etc.).


Außenanlagen des Besucherbergwerks


Der traditionelle Gruß bevor es in den Berg geht.


Der Eingang in die Welt unter der Erde:


Es geht abwärts ...


... in die Dunkelheit

1737 begann der Ilfelder Kohleabbau in Rabensteiner Stollen. Die Kohle hatte aufgrund ihres Ascheanteils von bis zu 60% allerdings keine gute Qualität. 1880 führte die Konkurenz der besseren Kohle, u.a. aus dem Ruhrgebiet, zum Erliegen des Ilfelder Kohleabbaus. Als es nach dem 2. Weltkrieg zu Versorgungsengpässen kam, wurde bis 1949 noch einmal Kohle aus dem Rabensteiner Stollen geholt. 1981 wurde der Rabensteiner Stollen als Besucherbergwerk geöffnet. Das Besucherbergwerk wird heute von einem gemeinnützigem Förderverein betrieben, der 1990 gegründet wurde (Details auf der Homepage des Rabensteiner Stollens unter Bergwerk, Der Verein).


Seitenstollen: Decke in "Kriechhöhe"


An verschiedenen Stellen kommt man an mit lebensgroßen Puppen nachgebildeten Szenarien vorbei. An einigen Stellen, an denen die Kohleschicht nur wenige Zentimeter stark war, wurde die Steinkohle dem Berg auf der Seite liegend mit Hammer und Eisen abgerungen. Zusammen mit der selbst erlebten Dunkelheit, Enge und Feuchtigkeit erhält man einen ungefähren Eindruck davon, unter welchen Bedingungen die Menschen damals während ihres vierzehnstündigen Arbeitstages die Kohle aus dem Berg geholt haben. Den Leuten, die damit im Winter ihre Häuser geheizt haben, war es mit Sicherheit nicht bewusst, welche Mühen es gekostet hatte und unter welchen Arbeitsbedingungen die Kohle gefördert worden war, damit sie im Winter nicht frieren brauchten.


Im Gegensatz zum üblichen Alter der Steinkohle, das rund 345 Mio. Jahre beträgt (Zeitalter des Karbon), entstand die Harzer Steinkohle erst deutlich später im Zeitalter des Perm vor rund 280 Mio. Jahren.

Dort, wo jetzt festes Land ist, gab es vor 280 Millionen Jahren Küstenebenen und Meeresbuchten mit warmen und feuchten Klima und Urwälder aus Farnen und Schachtelhalmen, welche die Größe der heutigen Laub- und Nadelbäume erreichten. Ablagerungen von abgestorbenen Pflanzen in sumpfigen Gebieten ließen das im Sumpf vor Oxidation und völliger Zersetzung geschützte pflanzliche Material in Torf übergehen. Während der Jahrmillionen unterlag die Erdkruste ständigen Veränderungen: Senkung des Untergrundes, Überflutung durch Meere, Ablagerung von Sand, Ton und Kalkschichten, Luftabschluß, Hebung des Landes, Abfließen von Meeren, Entstehung neuer Wälder ...


Durch Druck- und Temperaturanstieg mit zunehmender Tiefe wurde dabei aus dem ursprünglichen Torf zuerst Braun- und später Steinkohle. Durch Faltung der Erdschichten und Entstehung von Brüchen, und Verschiebungen der Kohleschichten wurden diese in unserer Zeit von der heutigen Erdoberfläche zugänglich. Abdrücke der in den Sümpfen koservierten Pflanzenreste findet man heute noch in der abgebauten Steinkohle.

Das war der erste Teil der Zeitreise unter die Erdoberfläche zurück in die Zeit bevor die ersten Dinosaurier erschienen und die Kohle entstand bis zu den Anfängen des Steinkohlebergbaus Anfang des 18. Jahrhunderts. Im zweiten Teil gibt es einen Eindruck von den Arbeitsbedingungen unter Tage zu Beginn des 20. Jahrhunderts ...


Harz
Clausthal-Zellerfeld
Kleines Bodetal
Rabensteiner Stollen Teil 1

Rabensteiner Stollen Teil 2


Montag, 16. Juni 2008

Harz - Kleines Bodetal


Am Vormittag des 13. Juni stand ein Rundwanderweg und der Rabensteiner Stollen auf dem Programm. Nach ca. einer Stunde Fahrt auf die südöstliche Seite des Harzes erreichten wir unser Ziel "Ilfeld-Netzkater". Vom Parkplatz beim Rabensteiner Stollen machten wir uns auf den Weg zum kleinen Bodetal.


Der Rundweg "Kleines Bodetal" begann als schmaler Pfad, der sich im Tal am Berg hinaufzog. Unten im Tal rauschte ein kleiner Bach in einem felsigen Bett. Im Gegensatz zur westlichen Seite des Harzes gab es hier auffallend viel Laubwald.


Als Erklärung dafür hörte ich später, dass die Bäume aufgrund des jahrhundertealten Erzbergbaus, zum großen Teil Silber, im westlichen Harz in großem Maßstab zu Holzkohle verarbeitet worden waren. Die Holzkohle wurde benötigt, um das silberhaltige Erz zu verhütten. Der Harz soll rund um die Stollenanlagen zeitweise baumfrei gewesen sein. Später sind die gerodeten Flächen mit schnellwachsenden Nadelhölzern wieder aufgeforstet worden.


Eine kleine Sensation war es für mich, dass wir am Wegrand einen Feuersalamander gefunden haben. Das war der erste den ich lebend, und nicht nur in einem Buch oder im Fernsehen gesehen habe.



Das war eine kleine Auswahl aus meinen Fotos von der Wanderung.

Beim nächsten Mal geht's in den Untergrund.


Harz
Clausthal-Zellerfeld
Kleines Bodetal
Rabensteiner Stollen Teil 1
Rabensteiner Stollen Teil 2

Sonntag, 15. Juni 2008

Harz - Clausthal-Zellerfeld

Unser Workshop in Clausthal-Zellerfeld (Harz) ist vorüber. Dass wir neben dem eigentlichen Workshop auch etwas von Harz sehen wollten, hatte ich ja schon angekündigt. Also - auch wenn es hier vielleicht nicht so aussieht:

Den größten Teil unserer Zeit hat die Arbeit in Anspruch genommen. Damit ging es dann auch gleich nach der Ankunft gegen Mittag am 12. Juni los ...



Abends mussten alle das EM Fußballspiel Deutschland/Kroatioen sehen. Ich hab' ja eigentlich mit Fußball nichts am Hut. Aber da ich den Abend nicht alleine verbringen wollte, bin ich also mit zum Fußballgucken gegangen.

Vom Hotel war das ein Weg von ungefähr 20 Minuten quer durch die Stadt. Dabei fiel mir der für den Harz typische traditionelle Baustil der Häuser auf. Die Wände sind entweder mit farbig gestrichenem Holz, oder mit Schieferschindeln verkleidet. Ich habe mir sagen lassen, dass sich bei den älteren Häusern dahinter oft noch eine Fachwerk-Konstruktion verbirgt. Die verwendeten Materialien seien vor Ort reichlich vorhanden und kostengünstig zu haben gewesen.


Da unser technischer Leiter in Clausthal-Zellerfeld studiert hat, kannte er sich bestens aus. Es gibt dort eine Studentenkneipe (eigentlich, wie er sich ausdrückt, "die Studentenkneipe") mit Namen "Anno Tobak".

Neben dem Haus war ein improvisiertes Zelt mit einer Großleinwand aufgebaut. Zum Spielverlauf lasse ich mich hier mal nicht weiter aus. Erstens habe ich sowieso keine Ahnung davon, und zweitens würde ich die meisten anderen eh' damit langweilen. Das traurige Ergebnis ist ja sicher bestens bekannt.


Ich war allerdings ganz zufrieden damit: Für jedes deutsche Tor gab's vom Wirt des "Anno Tobak" nämlich ein Freibier spendiert. Besten Dank an den Wirt vom "Anno Tobak" und danke liebe Fußballer. Vielleicht werde ich ja doch noch ein Fan von euch :o)

Das war's für's erste. Beim nächsten Mal gibt's ein paar Bilder mit "Harz Landschaft" von unserer Rundwanderung "kleines Bodetal".


Harz
Clausthal-Zellerfeld
Kleines Bodetal
Rabensteiner Stollen Teil 1
Rabensteiner Stollen Teil 2

Mittwoch, 11. Juni 2008

Ich bin mal kurz weg ...


Weserfähre Bremerhaven-Nordenham

Bis zum Wochenende gibt's hier nichts neues: Ich fahre mit den Kollegen meiner Abteilung von morgen bis Samstag zu einem Workshop in den Harz nach Clausthal-Zellerfeld (Ziele abstecken für die nächsten drei Jahre). Am Freitag vormittag wollen wir allerdings auch etwas vom Harz sehen, wenn wir schon einmal dort sind: Das kleine Bodetal und der Rabensteiner Stollen stehen dann auf dem Programm. Wenn das Wetter mitspielt gibt es hier anschließend vielleicht ein paar Fotos aus dem Harz zu sehen - der Rest ist betriebsintern ;o)

Dienstag, 10. Juni 2008

Lieber Aldi ...

Lieber Aldi,

das ist nett von dir, dass du den Molkereien 10 Cent pro Liter Milch mehr zahlen willst als bisher, damit diese den Landwirten endlich einen fairen Preis für die Milch zahlen können. Ich hoffe nur, dass deine 10 Cent auch bei den Landwirten ankommen werden, und nicht in den Kassen der Molkereien versauern.

Ganz toll von dir finde ich auch, dass du von uns Verbrauchern nicht die ganzen 10 Cent für den Liter Milch wiederhaben willst, sondern nur 7 Cent ... - Aber, das heißt ja, dass du ganze 3 Cent weniger an der Milch verdienst! Und dann noch die große Anzeige in der Nordsee-Zeitung, die ich gerade gelesen habe. Die konnte man ja gar nicht übersehen. Was das nur alles wieder gekostet hat; und wahrscheinlich war die ja nicht nur in der Nordsee-Zeitung.

Ich hoffe nur, dass es dir wegen dieser ganzen zusätzlichen Ausgaben, und den geringeren Einnahmen nicht bald genauso geht, wie jetzt den Landwirten, wegen der Milch.

Freundlichen Gruß,
dein juwi

PS: Vielen Leuten in unserem Land geht es finanziell immer schlechter, und die sind sicher froh, wenn sie nicht so viel mehr für die Milch bezahlen müssen wie du. Aber es soll ja auch noch ein paar Leute geben, die Geld wie Heu haben. Ich meine diejenigen, die immer sagen:
"Geiz ist geil" ist doof!
Die könnten ja vielleicht da kaufen, wo die Milch etwas mehr kostet, als bei dir. Das würde die Preise insgesamt vielleicht auf einem fairen Level halten, und alle wären wieder glücklich.

Montag, 9. Juni 2008

Impressionen vom Drachenboot Cup in Bremerhaven



Bei bestem Sommerwetter wurde am 7. und 8. Juni 2008 in Bremerhaven der 8. nordcom Drachenboot Cup ausgetragen. Teilgenommen haben Fun-Teams, Schüler-Teams und Sportvereine und -Clubs aus vielen Städten und Gemeinden Deutschlands. Die Schüler Teams kamen von Bremerhavener Schulen sowie von Schulen aus Loxstedt und Bremen.

Im ersten Teil des Videos sind Sport-Mannschaften zu sehen. Die Rennen im zweiten Teil werden von Schülern gefahren.

Detailierte Mannschaftspläne, Rennpläne, die Ergebnisse der Rennen etc. gibt es auf auf der Seite des Kanu Vereins Unterweser.

Samstag, 7. Juni 2008

8. nordcom Drachenboot-Cup



Heute und morgen findet beim Schaufenster Fischereihafen
in Bremerhaven der
  • 8. nordcom Drachenboot-Cup
statt.


Teampläne, Rennplan etc. gibt es auf der Seite des
Kanu Vereins Unterweser.

Donnerstag, 5. Juni 2008

Mittwoch, 4. Juni 2008

Klammheimliche Wiedereinführung der 5%-Hürde

Ein neuer Skandal bahnt sich an. Still und leise wird in Bremen an der Wiedereinführung der 5%-Hürde für Kommunalwahlen in Bremerhaven gewerkelt. Diese Sperrklausel wurde auf Betreiben des Vereins „Mehr Demokratie“ mit einem Bürgerbegehren zur Änderung des Wahlgesetzes abgeschafft. Unterstüzung seitens der Politik gab es dafür damals auch von der FDP und den Grünen.

Die Grünen und die SPD im Land Bremen wollen jetzt mit einem Dringlichkeitsantrag offensichtlich im Schnellgang vor der Sommerpause unauffällig und ohne Diskussion die Änderungen des Wahlgesetzes wieder rückgängig machen. Dieses Vorgehen ist ein ungeheuerer Angriff gegen den bekundeten Willen von mindestens 70000 Bürgern, die sich im Jahre 2006 mit ihren Unterschriften u.a. für die Abschaffung der 5%-Hürde eingesetzt hatten.

Damit sind für mich neben SPD und CDU auch die Grünen in Bremen und Bremerhaven nicht mehr wählbar!

Die FDP in der Bremischen Bürgerschaft hat angekündigt, sie strebe eine Klage vor dem Staatsgerichtshof an, sollte die Bürgerschaft die Wiedereinführung der 5%-Hürde beschließen. Sie prüfe daher bereits im Vorfeld eine Klage gegen die Sperrklausel.

Vor diesem Hintergrund ist es vielleicht ganz interessant zu wissen, dass bereits in anderen Bundesländern die 5%-Hürden durch Klagen außer Kraft gesetzt wurden:
  • Am 13. Februar 2008 hat das Bundesverfassungsgericht einer Klage der schleswig-holsteinischen Grünen und Linken stattgegeben und die 5%-Hürde bei Kommunalwahlen als verfassungswidrig erklärt, da sie die Chancengleichheit kleinerer Parteien verletze.

    In dem Karlsruher Urteil heißt es unter anderem, auch ortsgebundenen, lediglich kommunale Interessen verfolgenden Wählergruppen müsse eine chancengleiche Wahlteilnahme gewährleistet werden.
  • Am 11. April 2008 wurde auch in Thüringen die 5%-Hürde für rechtswidrig erklärt.
Damit beabsichtigen SPD und Grüne nicht nur den bekundeten Willen der Bürger zu missachten, sondern gehen außerdem auch noch das Risiko ein, in einem Gerichtsverfahren mit ihrem Vorhaben zu scheitern, falls dieses von Gericht für rechtswidrig erklärt werden würde.

Quellen: Nordsee-Zeitung, Hompage der FDP Bremerhaven, Wikipedia, Homepage der Zeitung "Die Welt"

Dienstag, 3. Juni 2008

Klimahaus


Klimahaus 8° Ost

Die Stahlkonstruktion auf der Südseite des Klimahauses und die der Halle zwischen Klimahaus und Mediterraneo sehen schon komplett aus. Vom Columbus Center wird man später den Hafen auf der glasverkleideten Brücke überqueren und in die Halle zwischen Mediterraneo und Klimahaus gelangen. Die Nordsee-Zeitung berichtete, dass die Glasfenster für die Brücke noch nicht geliefert werden können, so dass diese wohl erst im Spätsommer fertig sein wird.

Montag, 2. Juni 2008

Jugendumfrage zum Freizeitverhalten

Schüler der 6., 8., 10. und 12. Klassen an Bremerhavener Schulen werden derzeit gebeten, sich an einer breit angelegten Umfrage zum Freizeitverhalten der Schüler in Bremerhaven zu beteiligen und deren Eltern werden in einem Schreiben gebeten, ihre Zustimmung zur Teilnahme ihrer Kinder zu geben. Die Beantwortung der Fragen sei absolut freiwillig und anonymisiert, und der Fragebogen sei mit dem behördlichen Datenschutzbeauftragten und den zuständigen Schulräten abgestimmt. Im Mittelpunkt der Befragung stünde das allgemeine Freizeitverhalten von Kindern und Jugendlichen, die Akzeptanz von Freizeitangeboten in Bremerhaven, wie den Freizeittreffs, Jugendgruppen und Vereinen sowie den Ferienfreizeiten.

So weit ist das ja eigentlich eine gute Idee. Die Antworten könnten Defizite im Freizeitangebot und in der Jugendbetreuung der Stadt aufdecken, und für uninteressante Angebote müsste kein unnötiges Geld ausgegeben werden.

Etwas merkwürdig aufgefallen sind mir allerdings die Fragen 21 bis 34. Direkt im Anschluss an die Frage 20, "Welche der folgenden Beratungs- und Hilfsangebote kennst du? ..." wird deutlich, wer u.a. damit angesprochen werden sollte: "Welche Genussmittel / Drogen nimmst du regelmäßig? - Du kannst alle Antworten, die für dich zutreffen, ankreuzen." Es folgt die Liste
  • 21) Zigaretten / Tabak
  • 22) Bier, Wein, Sekt
  • 23) Alkopops (keine Biermixgetränke)
  • 24) Schnaps (Rum, Korn, Wodka etc.)
  • 25) Haschisch / Cannabis
  • 26) Tabletten (Beruhigungsmittel, Schmerzmittel, Aufputschmittel)
  • 27) Ecstasy
  • 28) Pilze
  • 29) LSD
  • 30) Amphetamine
  • 31) Kokain
  • 32) Heroin
  • 33) Crack

Auf der sechsstelligen Skala
  • [] Täglich
  • [] Mehr als 1x pro Woche
  • [] Höchstens 1x pro Woche
  • [] Höchstens 1x pro Monat
  • [] Seltener als 1x pro Monat
  • [] NIE
kann man in der Liste oben hinter jedem Genussmittel bzw. jeder Droge sein Konsumverhalten ankreuzen. Ich will hier auf gar keinen Fall wegdiskutieren, dass es Jugendliche geben wird, die das eine oder andere Kreuzchen in dieser Horrorliste hinterlassen könnten. Ich bezweifle nur, dass die Betroffenen das - trotz Anonymität - auch machen werden.

Makaber-kurios wird das ganze aber erst mit der nächsten Frage (Nr. 34):
Bei welcher Gelegenheit konsumierst du diese Genussmittel/Drogen?
(z.B. auf Familienfeiern, aus Frust, beim Ausgehen, auf Partys, aus Langeweile etc.)


Eigentlich ist das Thema "Drogenkonsum von Jugendlichen" ja viel zu ernst (denjenigen, die das anders sehen, kann ich das Buch "Christiane F., Wir Kinder vom Bahnhof Zoo" empfehlen). Aber als ich mir vorgestellt habe, dass jemand hinter der ganzen Giftpalette von 21 bis 33 ein Kreuzchen bei "[] Täglich" einsetzt, und dann die Frage 34 mit "auf Familienfeiern" beantwortet, habe ich mich vor Lachen nicht mehr halten können.

Sonntag, 1. Juni 2008

Ideen für Lehe

Die Teilnehmer an den fünf Arbeitsgruppen der "Ideenwerkstatt für Lehe", die gestern auf Initiative des "Leher Ratschlags" im Lehe-Treff stattfand, haben im Verlauf von sieben Stunden zielstrebig an der Entwicklung von Ideen zur Entwicklung des Stadtteils gearbeitet. Zum Abschluss des Tages trafen sich alle Teilnehmer noch einmal im Saal des Lehe-Treffs, wo jede der Arbeitsgruppen ihre Arbeit in Form einer kurzen Zusammenfassung präsentierte.

Das Ergebnis war schon beeindruckend. Es zeigt, dass es Bremerhaven ein gutes Stück voranbringen würde, wenn die Politik sich dazu entschließen könnte, mit den Einwohnern Bremerhavens zusammenzuarbeiten. Einige der Ideen sollten sich auch ohne großen finanziellen Aufwand in konkrete Projekte umsetzen lassen. Aus anderen Ideen könnten größere Projekte entstehen, sofern es möglich sein sollte, dafür die nötigen finanziellen Mittel zu akquirieren.

Das aus meiner Sicht wichtigste Ergebnis des Tages ist jedoch die angestrebte Nachhaltigkeit der gestern begonnenen Arbeit. Die Teilnehmer aller fünf Arbeitgruppen haben bereits gestern Termine und Zeitpläne für ihre weitere Zusammenarbeit verabredet.

Die Ergebnisse des gestrigen Tages werden während der nächsten Stadtteilkonferenz am Donnerstag, dem 19. Juni 2008, um 19 Uhr im Lehe Treff vorgestellt.