Samstag, 27. Dezember 2008

Ein Stöckchen, ein Stöckchen, ...

Irgendwann musste es ja einmal so weit kommen: Der Herr Dr. No hat mich mit einem dieser offensichtlich allseits beliebten Stöckchen bedacht. Ich reiße mich zwar nicht gerade um diese Spielchen, aber ich bin auch kein Spielverderber. Hier sind also meine "Besten 2008"
- die Besten "wer oder was"? Egal! Hier sind sie:
  • juwi's welt, ...
    Mit dem Versuch, in Bremerhaven ein neues wirtschaftliches Standbein aufzubauen, indem mit einem imensen finanziellen und baulichen Aufwand im Zentrum der Stadt hinter dem Weserdeich mit den "Havenwelten" ein neues Tourismuszentrum geschaffen wurde, verbinden viele Bremerhavener die große Hoffnung auf den lange ersehnten Aufschwung in unserer Stadt. Die zentrale Attraktion, das Klimahaus, wird voraussichtlich Mitte 2009 fertiggestellt werden. Das Atlantik Sail City Hotel mit Kongress Centrum, sowie das Mediterraneo, ein Einkaufszentrum mit einer Innenarchitektur im Stil einer italienischen Kleinstadt, wurden bereits in diesem Jahr eröffnet. Dabei sind die Planer besonders vom Ansturm der Besucher auf die Aussichtsplattform des Hotel Turms überrascht worden. Auch wenn das Mediterraneo etwas besonderes ist, hätte ich mir an dieser zentralen Lage eher etwas vorstellen können, das auf die historische Identität dieses ehemaligen Hafenquartiers, dem Ursprung der Bremerhavener Häfen, hingewiesen hätte. Aufgrund dieser Einschränkung und vor dem Hintergrund der Vernachlässigung anderer Stadtviertel, verbunden mit bedrohlichen Fehlentwicklungen im Einzelhandel in den alten Geschäftsvierteln Lehe und Geestemünde, reicht es für die politisch Verantwortlichen in Bremerhaven jedoch gerade einmal für eine Bronzemedaille.
  • der Blick über den Tellerrand ...
    Das "Siberne Fähnchen im Wind" geht an Frau Merkel. Mit dem Klima Report der UNO wehte der Frau Merkel (das ist "noch" unsere Bundeskanzlerin) ein trockener, brennend heißer Wind ins Gesicht. Nachdem sie den ersten Schock verdaut hatte, nahm sie die Fahnenstange der Vernunft, drückte diese fest in die Arme von Mutter Erde und verkündete der Welt, sie werde alles tun, um die drohende Klimakatastrophe zu bekämpfen. Dafür setzte sie klare Ziele, die sie für notwendig und ausreichend hielt, um die Emissionen klimaschädigener Treibhausgase schnell und wirkungsvoll zurückzufahren. An der Spitze ihrer Fahnenstange flatterte lustig das Fähnchen der Erneuerung im Wind, der jetzt schon nicht mehr ganz so heiß erschien. Damit hätte sie es beinahe geschafft, dass ich möglicherweise den Gedanken in Erwägung gezogen hätte, beim nächsten Mal meine Stimme der CDU zu geben, damit dieser einmal eingeschlagenene Weg fortgesetzt wird. Nachdem die Lobbys der größten Produzenten schädlicher Klimagase diese Kunde vernommen hatten, brachen sie in einen Sturm der Entrüstung aus. Dieser prallte mit voller Wucht und Eiseskälte aus der entgegengesetzten Richtung auf die Fahnenstange. Das Fähnchen der Erneuerung, das gerade noch lustig im Wind flatterte, drehte sich augenblicklich erschrocken in die entgegengesetzte Richtung und erstarrte im eisigen Wind. Frau Merkel ließ das Klima, "Klima" sein, und versprach den Klimakillern ausgiebige Ausnahmen und schöne Schonfristen, damit diese auch weiterhin ihr schmutziges, ausnahmslos auf ihre eigene Gewinnmaximierung ausgerichtetes Geschäft auf Kosten der Zukunft unseres Planeten Erde betreiben können. Im neuen Jahr ist Bundestagswahl. Ich werde meine Stimme nicht an die Dinosauriern verschwenden, die weiterhin auf die Ausbeutung fossiler Energiequellen oder auf die noch für Generationen unserer Nachfahren lebensbedrohende Atomkraft setzen.
  • ... und in die Welt.
    Das "Internationale Olympische Kommitee" verschacherte die Seele der Olympischen Idee an die Machthaber in China. Den Preis dafür zahlten ethnische Minderheiten, wie z.B. die Tibeter, und die chinesischen Bürger, die für die Einhaltung der Menschenrechte in ihrem Land eintreten, mit dem Verlust ihrer Freiheit, ihrer Gesundheit und ihres Eigentums. Viele der traditionellen Pekinger Stadtviertel, die Hutongs, wurden platt gemacht, um den repräsentativeren Bauten für die Olympischen Spiele Platz zu machen. Mehr als eine Millionen Menschen sollen durch Zwangsumsiedlungen ihr Zuhause verloren haben, und die Stadt Peking büßte einen großen Teil ihrer historischen Identität ein. Für diese Meisterleistung im Anbiedern und Buckeln vor einem unmenschlichen System und dem damit verbundenen Verrat am olympischen Gedanken gebührt dem Internationalen Olympischen Kommitee der "Goldenen Buckel".
Nachdem ich das Stöckchen jetzt lange genug aufgehalten habe auf seinem Weg in die unendlichen Weiten des "World Wide Web", schicke ich es weiter auf die Reise zu Brigitte, Lucki, Heni, Elfe , den Meister der Romantik und Markus.

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

So mein lieber Jürgen,
Dein Stöckchen wurde aufgenommen und weitergereicht!;-) Guten Rutsch ins neue Jahr!

Anonym hat gesagt…

Schöne Zusammenfassung, guten Rutsch wünsche ich!

Anonym hat gesagt…

Hallo Juwi

Danke für das Stöckchen. Leider gehöre ich zu den "Spielverderberinnen", die die Stöckchen vorbei fliegen lässt. Nun mache ich halt wieder einmal eine Ausnahme (was ja bekanntlich die Regel bestätigt) *lach*. Am 3.1. werde ich die Antwort dazu posten.

Vielen Dank auch für Deine lieben Festtagswünsche, ich hoffe Du und Deine Familie Ihr seid alle gut gerutscht und ich wünsche Euch alles, alles Gute für das Neue Jahr. Mögen sich Eure Wünsche für Gesundheit, Frieden, Freude, Wohlstand und Glück erfüllen!

Liebe Grüsse
Elfe

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