Sonntag, 22. Februar 2009

Pauschale Beleidigung sozial Schwacher

Herr Mißfelder (CDU, Junge Union, Vorsitzender) hatte keine Skrupel, kollektiv alle Arbeitslosen in Deutschland zu beleidigen. Die Nordsee-Zeitung berichtete am 21.02.2009, er habe auf einer Parteiveranstaltung gesagt:

"Die Erhöhung von Hartz-IV war ein Anschub
für die Tabak und Spirituosenindustrie."

Nachdem er für seine Äußerung kritisiert wurde, habe er anstelle einer Entschuldigung gesagt, 'seinen kritisierten Satz werde er jedenfalls nicht ständig wiederholen'.

Ich bin sehr gespannt, wie viel Zeit Herr Mißfelder verstreichen lassen wird, bis er uns erneut mit einer verbalen Entgleisung beglücken wird. Da er Stammtischreden dieser Art jetzt nicht mehr "ständig" zum Besten geben will, werden wir uns möglicherweise allerdings etwas gedulden müssen.

Herr Mißfelder beleidigt nicht nur pauschal jeden Hartz-IV Empfänger, sondern auch einige meiner Freunde und Bekannten, von denen einige lange arbeitslos waren, und erst nach sehr langer intensiver Arbeitssuche befristete Arbeitsverträge erhielten oder in Zeitarbeitsfirmen mehr schlecht als recht über die Runden kamen. Ich bestreite nicht, dass es auch Menschen geben wird, die keine Lust zum Arbeiten haben, und sich deshalb gerne mit den Hartz-IV Mitteln zufrieden geben. Im Gegegensatz zu den angesprochenen mir bekannten Personen, die unter ihrer Situation litten bzw. weiterhin leiden, sind mir persönlich keine Alkoholiker bekannt, die ihre Einkünfte aus Hartz-IV Mitteln in Spirituosen investieren.

Bevor es zu weiteren Entgleisungen kommen kann, und er am Ende möglicherweise auch noch seine Partei in Misskredit bringt, sollte Herr Mißfelder seine politischen Ämter niederlegen, aus der CDU austreten, und sich bei der für ihn zuständigen Arbeitsagentur als arbeitssuchend melden. Dort wird man ihm bei Bedarf sicherlich auch gerne mit Hartz-IV Mitteln aushelfen. Möglicherweise erhält er auf diese Weise einen kleinen Einblick in die wirtschaftliche und soziale Realität eines großen Teils unserer Mitbürger.

Zum Weiterlesen:

(Quelle: Nordsee-Zeitung)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen



Eigene Meinungen, konstruktive Kritik, Anregungen etc. sind jederzeit willkommen.

Nettikette
Bitte achtet auf den »guten« Ton.
Beschimpfungen und ähnliches werden im Papierkorb veröffentlicht.


Anonyme Kommentare:
Wenn ihr "Anonym" bei "Kommentar schreiben als" auswählt, dann lasst mich und die anderen Leser bitte wissen, wer ihr seid.

Um faire Diskussionen zu gewährleisten, werde ich Kommentare ohne "Identität" in Form einer E-Mail-Adresse, einem Namen oder zumindest einem Nicknamen nicht veröffentlichen!

Zum Schutz vor Spammern müssen die Kommentare erst von mir freigeschaltet werden. Ich bitte dafür um euer Verständnis.