Donnerstag, 16. Juli 2009

Heuler


Seehunde im Bremerhavener "Zoo am Meer"

Als maritim ausgerichteter Zoo wäre unser "Zoo am Meer" unvollständig, wenn es dort keine Seehunde zu sehen gäbe. Diese guten Schwimmer sind die bekannteste Robbenart in unseren heimischen Gewässern. Bei ihrer Jagd nach Fischen tauchen sie bis zu zweihundert Meter tief und können dabei ungefähr dreißig Minuten unter Wasser bleiben. Neben dem Seehund ist in der Nordsee auch die Kegelrobbe heimisch.

Die Jungen Seehunde kommen in den Monaten Juni und Juli auf den Sandbänken im Wattenmeer zur Welt. Die Weibchen bekommen nur ein Junges pro Jahr. Bei einer Länge von ungefähr achtzig Zentimetern wiegen die neu geborenen Seehunde zwischen sieben und fünfzehn Kilogramm, und werden nach der Geburt ungefähr sechs Wochen lang gesäugt.


Heuler

Es kommt immer wieder vor, dass junge Seehunde aufgrund von Stürmen, einer Krankheit des Muttertiers oder auch durch Störungen von Menschen von ihrer Mutter getrennt werden. Sie finden sich im Wasser allein noch nicht zurecht, und werden dann manchmal irgendwo an Land getrieben. Sie schreien dann laut klagend nach ihrer Mutter. Das hat ihnen den Namen "Heuler" eingebracht.

In der Nordsee-Zeitung war gestern zu lesen, dass in den vergangenen Wochen nahe der der Mündung der Elbe in die Nordsee zwischen Otterndorf und Altenbruch mehrfach Heuler aufgefunden worden. Starke Winde aus Nord- bis Nordost hätten sie möglicherweise vom Medemsand an das westliche Elbufer verschlagen.

Sollte jemand einen Heuler finden, so rate Herr Lienau (Seehundstation Norddeich, Leiter) dazu, den jungen Seehund nicht zu berühren. Das erspare dem Tier unnötigen Stress, und diene auch dem eigenen Schutz. Immerhin seien Seehunde Raubtiere. Herr Lienau empfehle einen Abstand von 100 bis 300 Metern einzuhalten. Außerdem handele es sich auch nicht immer um einen Heuler. Es könne auch ein junger Seehund sein, der sich gerade ausruht. Im Falle eines Heulerfundes solle man den Fund bei der Seehundstation Norddeich melden (Tel. 04931/8919). Im Raum Otterndorf/Cuxhaven könne man sich auch an Herrn Dr. Stede (Seehundstation Norddeich, ehrenamtlicher Mitarbeiter, Tel.04721/48911) wenden.

Die "Seehundstation Nationalpark-Haus" in Norddeich ist für das Niedersächsische Wattenmeer zuständig. Jährlich werden dort dreißig bis achtzig Heuler und verwaiste Kegelrobben gepflegt. Wenn sie sich erholt haben und so weit herangewachsen sind, dass ein Überleben in der freien Natur gewährleistet ist, werden sie im Wattenmeer ausgewildert.


Weibliche Seehunde können bis zu achtunddreißig Jahre alt werden, während Seehund-Bullen nur ein Alter von ungefähr einunddreißig Jahren erreichen. Seehunde bringen bei einer Körperlänge von 1,20 Meter bis 1,50 Meter ungefähr 100 bis 150 Kilogramm auf die Waage. Im Niedersächsischen Wattenmeer leben rund 6200 Seehunde. In der gesamten Nordsee leben ungefähr 19000 von ihnen.

Seehunde sind durch die Bundeswildschutzverordnung geschützt. Das bewahrt sie jedoch leider nicht vor der Gefährdung durch die zunehmende Verschmutzung und die Überfischung der Nordsee.


Unser kleiner Zoo am Meer

(Quellen: "Zoo am Meer" in Bremerhaven, Wikipedia, Das Seehund-Portal, Seehundstationen Norddeich und Friedrichskoog, Nordsee-Zeitung vom 15.07.2009)

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