Mittwoch, 15. Juli 2009

Seebären


Bremerhaven, "Zoo am Meer": Südafrikanischer Seebär

Die Südafrikanischen Seebären (Arctocephalus pusillus) gehören innerhalb der Familie der Ohrenrobben (Otariidae) zur Gattung der Südlichen Seebären (Arctocephalus). Südliche Seebären sind wohl mit den Seelöwen enger verwandt als mit ihren nördlichen Namensvettern, mit denen sie nicht mehr Gemeinsamkeiten, als das dichte, wollige Fell haben.

Der Name "Südafrikanischer Seebär" ist irreführend, da es auch im Süden Australiens Südafrikanische Seebären gibt. Eine weitere Ungereimtheit findet sich in seinem lateinischen Namen. Der Namenszusatz "pusillus" bedeutet "der Kleinste". Die Männchen werden bis zu 250 cm und die Weibchen bis zu 180 cm lang. Damit ist der Südafrikanische Seebär die größte Art unter den Südlichen Seebären. Aufgrund der "eindeutschung" seines lateinischen Namens ist in Deutschland auch der unpassende Name "Zwergseebär" für den Südafrikanischen Seebären geläufig.

Zur Fortpflanzung und zur Aufzucht ihre Jungen finden sich die Seebären in großen Kolonien zusammen. Die Männchen kämpfen um die besten Plätze an den Küsten und versammeln einen Harem aus mehreren Weibchen um sich. Im Verlauf der Revierkämpfe werden jüngere und schwächere Rivalen an den Rand der Kolonien gedrängt.

Seebären ernähren sich von Fischen, die sie in Tiefen von bis zu ungefähr fünfundvierzig Metern jagen. Mit dem Ausbau der südafrikanischen Fischereiindustrie wurde der Mensch zum Nahrungskonkurenten der Seebären. Die Fischer sehen das allerdings anders und beschwerten sich schon gegen den Schutz der Seebären. Ich denke, mit dem Vorwurf, die Seebären würden die Fischbestände vor Südafrikas Küsten dezimieren, will die Fischereiindustrie dort nur von ihrem eigenen Fehlverhalten ablenken.

Nachdem die Südafrikanischen Seebären im 19. Jahrhundert an den Rand der Ausrottung gebracht worden war, haben sich die Bestände bist heute merklich erholt. Schätzungen gehen von ungefähr 850000 Tieren aus, so dass der Südafrikanische Seebär nicht bedroht eingestuft ist.

  • Auch wenn die Zoologen das bisher in keinem ihrer schlauen, wissenschaftlichen Bücher erwähnt haben, gibt es neben den nördlichen und den südlichen Seebären noch eine weitere, auf dem gesamten Planeten beheimatete Art der Seebären. Da diese Art also nicht nur an den nördlichen und südlichen, sondern auch an den östlichen und westlichen Küsten vorkommt sowie in allen Gegenden der sieben Weltmeere, nennt man sie einfach nur "Seebär". Einzelne, besonders erfahrene Exemplare, werden gelegentlich auch als "Alter Seebär" bezeichnet. Diese habe ich allerdings noch nie so elegant und anmutig schwimmen oder tauchen sehen, wie die Südafrikanischen Seebären im Bremerhavener Zoo am Meer. Mir ist leider auch nicht bekannt, ob sie - wie ihre südafrikanischen Namensvettern - in fünfundvierzig Metern Wassertiefe nach Fischen jagen. Ich habe jedoch gehört, dass sie dem Rum nicht abgeneigt sind, und dass sie sich in früheren Zeiten mit Vorliebe von Schiffszwieback ernährt haben sollen. Möglicherweise handelt es sich hierbei aber auch um Seemannsgarn.

    Ihre nächsten Artverwandten sind die sogenannten "Landratten". Wie bei den Südafrikanischen- oder Zwergseebären ist jedoch auch die Namensgebung "Landratte" äußerst irrefürend, denn es handelt sich hier eigentlich eher um Menschen, die ständig von der "Seefahrt-Romantik zur Zeit der großen Windjammer" träumen, obwohl sie noch nie einen Fuß auf das Deck eines seewärts fahrenden Segelschiffes gesetzt haben. Deshalb haben die alten, erfahrenen Seebären, ihnen irgendwann einmal diesen "etwas abfällig" klingenden Namen verpasst.

Unser kleiner Zoo am Meer

(Quellen: Zoo am Meer, Wikipedia, Tierenzyklopädie, Tierdoku)

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