Montag, 9. August 2010

Über den Fluss


Bremerhaven's "Skyline" (von der Weserfähre aus gesehen)

Ich hatte gestern Mittag beschlossen, mich nicht von den sich drohend auftürmenden Gewitterwolken abschrecken zu lassen und bin mit der Weserfähre auf die andere Seite des Flusses gefahren. Ich hatte Glück: Es blieb trocken, und ich wurde mit einem für mich ungewohnten Blick auf das Panorama meiner Heimatstadt Bremerhaven belohnt. Als ich vor einigen Jahren einmal dort war gab es die Havenwelten mit dem Sail City Turm noch nicht, und die Stromkaje des Containerterminals hat mit der Fertigstellung des CT4 eine beeindruckende Länge erreicht.



Nationalpark Wattenmeer: Blick über Schilffelder zur Außenweser

Vor dem Blexener Deich gibt es einen befestigten Weg, der vom Anleger der Weserfähre bis zum Segelflugplatz führt. Dort geht es auf die Deichkrone hinauf zu einem kleinen Platz mit Infotafeln über den Nationalpark Wattenmeer sowie zu markanten Geländepunkten auf der Bremerhavener Seite der Weser. Wenn man allerdings weiter in Richtung Westen fährt, geht das leider nur auf der Straße hinter dem Deich. Beim der nächsten Ortschaft, Volkers, gibt es allerdings noch einmal eine Treppe, die auf die 8,50 Meter hohe Deichkrone hinaufführt. Von dort oben hat man einen weiten Blick über das Deichvorland mit den ausgedehnten Schilffeldern im Nationalpark. In der Ferne sind dahinter das Watt und die in der Sonne glitzernde Wasserfläche der Außenweser zu sehen. Zu hören war nur das gelegentliche Blöken der auf dem Deich weidenden Schafe und das Rauschen Windes im Schilf. Wer gerade dringend mal etwas Ruhe braucht, der ist dort bestens aufgehoben ...


In der rechten Hälfte des Fotos ist am Horizont die Insel Langlütjen-II zu erkennen. Etwas weiter flussaufwärts liegt die Insel Langlütjen-I im Watt, die über einen Damm mit dem Festland verbunden ist. Beide Inseln wurden in der Zeit zwischen 1870 un 1876 künstlich aufgeschüttet und befestigt. Zwischen 1872 und 1879 entstanden auf der Bremerhavener Seite der Weser die ebenfalls künstlich aufgeschütteten Inseln Brinkamahof-I und Brinkamahof-II, die jedoch beide nicht mehr existieren. Die vor der Küste bei Weddewarden in der Weser liegende Insel "Brinkamahof-I" wurde im Jahre 2000 abgerissen und abgetragen, um der Erweiterung der Stromkaje des Bremerhavener Containerterminals Platz zu machen. Die mit Kanonen bewaffneten Forts auf den Inseln sollten die Schiffe feindlicher Kriegsflotten am Einlaufen in die Weser hindern.

Langlütjen-II erlangte während der Herrschaft der Nazis in der Region unter dem Namen "Teufelsinsel" traurige Berühmtheit. In der Zeit vom 9. September 1933 bis zum 25. Januar 1934 befand sich dort ein "Schutzhaft"-Lager der SA, in dem die Gestapo aus Bremen politische Gefangene aus dem bremischen KZ Mißler folterte. Die Schreie der Gefolterten sollen meilenweit zu hören gewesen sein, und wer sich der Insel unangemeldet näherte wurde ohne Vorwarnung beschossen. Heute befinden sich die ehemaligen Festungsinseln Langlütjen-I und -II in Privatbesitz. Über Brinkamahof finden sich einige interessante Texte und Fotos auf der privaten Homepage "Werften und Stadtgeschichte Bremerhavens".


(Quellen: Wikipedia, P. Müller)

1 Kommentar:

kelly hat gesagt…

eine interessante sicht der dinge,
mal von güntsiet!
ein foto der *alten kirche, brhv* brauche ich, nützt nichts, da muss ich wohl hin.
hab einen guten tag, angeblich gibt es neue gewitterwolken heute...
lg kelly

Kommentar veröffentlichen



Eigene Meinungen, konstruktive Kritik, Anregungen etc. sind jederzeit willkommen.

Nettikette
Bitte achtet auf den »guten« Ton.
Beschimpfungen und ähnliches werden im Papierkorb veröffentlicht.


Anonyme Kommentare:
Wenn ihr "Anonym" bei "Kommentar schreiben als" auswählt, dann lasst mich und die anderen Leser bitte wissen, wer ihr seid.

Um faire Diskussionen zu gewährleisten, werde ich Kommentare ohne "Identität" in Form einer E-Mail-Adresse, einem Namen oder zumindest einem Nicknamen nicht veröffentlichen!

Zum Schutz vor Spammern müssen die Kommentare erst von mir freigeschaltet werden. Ich bitte dafür um euer Verständnis.