Samstag, 13. November 2010

Tägliche Wahrscheinlichkeiten ...

... und eine erstaunliche Zahlenreihe

Heute schon gezählt? Nicht? Na dann hab' ich heute eine kleine Knobelei für euch:

Wir schreiben das Jahr Zweitausend hm hm?
  • Richtig: Zehn.

Der wievielte Monat im Jahr ist gewöhnlich der November?
  • Der Elfte? Bravo! Auch das ist richtig.

Und gestern - Freitag - war der zwölfte November. Das ist vielleicht auf den ersten Blick noch nichts besonderes, aber in den zurückliegenden Jahren, Jahrzehnten und Jahrhunderten kam es immer wieder vor, dass derjenige Sonntag im November, der auf einen Novemberfreitag mit dem Datum "Zwölf" folgte, der vierzehnte November war. Wenn wir also einfach einmal voraussetzen, dass es sich in diesem Jahr ebenso verhalten wird, dann lässt sich über den arithmetischen Mittelwert aus Gestern und Morgen das heutige Datum errechnen. Die Summe aus zwölf und vierzehn beträgt sechsundzwanzig. Die Summe wurde aus zwei Werten gebildet. Sechsundzwanzig dividiert durch zwei ist gleich dreizehn. Gemittelt ist heute also welcher Tag im November? Ihr ahnt es sicher schon: Heute ist der dreizehnte November.

Obwohl das Heranziehen von lediglich zwei Werten für die Ermittlung statistischer Wahrscheinlichkeiten normalerweise eher unwahrscheinliche Resultate zur Folge hat, ist im Falle des arithmetischen Mittelwerts aus dem vorhergehenden und dem folgenden Tag ertaunlicherweise mit hoher Wahrscheinlichkeit davon auszugehen, dass man damit zum richtigen Ergebnis für den aktuellen Tag kommt. Für den heutigen Tag beträgt die Wahrscheinlichkeit, zum richtigen Ergebnis zu kommen, sogar einhundert Prozent.

Lediglich am letzten Tag eines Monats, wenn nämlich der darauffolgende Tag gleichzeitig der erste Tag des folgenden Monats ist, kommt man häufig zu absolut blödsinnigen Ergebnissen. Wäre gestern zum Beispiel der dreißigste Januar gewesen, dann wäre, wenn man wiederum die Ereignisse aus den den zurückliegenden Jahren, Jahrzehnten und Jahrhunderten zugrunde legt, morgen der erste Februar. Im Mittel wäre also der heutige Tag der fünfzehn Komma fünfte Januar. Ein solches Datum würde jedoch unweigerlich dazu führen, dass die Sonne am Ende des Tages (zur Erinnerung: In der Regel enden die Tage um Mitternacht) ihren höchsten Stand hätte.

Das ist jedoch - jedenfalls soweit ich mich erinnern kann - noch niemals vorgekommen. Selbst in den Polarregionen, in denen die Sonne im Sommer monatelang gar nicht mehr untergeht, hat sie am Ende des Tages immer ihren tiefsten Stand. Sogar Schulanfänger, die mit Arithmetik, Mittelwerten oder gar Statistiken absolut noch gar nichts am Hut haben, würden sofort merken, dass bei Mama und Papa mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Schraube locker sein muss, wenn sie ihren Sprösslingen allen Ernstes eine solche Rechnung präsentieren würden.

Selbst wenn man am letzten Tag eines Aprils im Ergebnis rechnerisch auf einen vollen Tag käme, und somit auf den neunundzwanzigsten- der fünfzehnte April folgen würde, dann würde der logische Denker mit Sicherheit augenblicklich an einen verspäten Aprilscherz denken und sich, ohne weiter darüber nachzudenken, wieder seinen täglichen Geschäften zuwenden. Etwas simpler gestrickte Gemüter könnten hingegen äußerst panisch reagieren, wenn sie plötzlich feststellen, dass sie vermeintlich mit einem temporalen Paradoxon konfrontiert sind: "Gestern war der neunundzwanzigste- und morgen ist der fünfzehnte April. Übermorgen muss dann also der sechzehnte April sein ... - Grübel - Hatten wir den nicht gerade erst vor vierzehn Tagen schon? Was ist, wenn jetzt nach dem siebzehnten-, achtzehnten- und so weiter unweigerlich auf den neunundzwanzigsten- erneut der fünfzehnte April folgen wird? - Blasswerd - Ich bin in einer Zeitschleife gefangen!" ...

Aber um zur Eingangsfrage zurückzukommen: Das ganz Besondere am heutigen Tag ist die erstaunliche Zahlenreihe, die sich aus den Vorbetrachtungen zum aktuellen Jahr, dem November, Gestern, dem gemittelten Datum des heutigen Tages und Morgen ergibt:

10, 11, 12, 13, 14.


Ist das nicht wirklich überaus erstaunlich? ;) Falls ich eure Köpfe jetzt mit der ganzen Statistik und Zahlenverdreherei zum Rauchen gebracht haben sollte, dann lasst sie um Himmels Willen ganz schnell wieder abkühlen, und macht euch lieber ein gemütliches Wochenende.

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