Samstag, 29. Dezember 2012

Das war 2012 in "juwi's welt"

Vor dem Vergnügen kam im Januar der Frust: Neben der Baumarkt-Baustelle herrschte akute Parkplatznot auf der verbliebenen Fläche auf dem Wilhelm-Kaisen-Platz als am 30. Dezember 2011 in der Stadthalle eine Basketball-Begegnung zwischen den Bremerhavener "Eisbären" und den "S. Oliver Baskets" stattfand und nebenan in der Bremerhavener Eisarena die "Fishtown Pinguins" aus Bremerhaven gegen die "Bietigheim Steelers" spielten. In der Nordsee-Zeitung war daraufhin zu lesen, dass sich inzwischen selbst die Befürworter des Baumarkt-Neubaus skeptisch geäußert hätten, nachdem ihnen die "tatsächlichen Ausmaße" des 10000 Quadratmeter großen Neubaus bewusst geworden seien.

Als sie ihre Zustimmung zum Verkauf gaben können sich die inzwischen skeptischen Damen und Herren eigentlich zuvor wohl kaum ernsthaft mit den Bauplänen, dem über das Angebot eines reinen Baumarkts hinausgehenden Warensortiment und den möglichen Folgen für die bereits in unmittelbarer Nachbarschaft existierenden Baumärkte "Max Bahr" und "Bauhaus" mit seinem Gartencenter, sowie für den Einzelhandel in der benachbarten Hafenstraße und dem Wochenmarkt auf dem benachbarten Ernst-Reuter-Platz auseinandergesetzt haben.

Aber die im Januar zutage getretene Planlosigkeit der politisch Verantwortlichen aus der ehemaligen rot-schwarzen Großen Koalition ließ sich noch toppen: Im April stellte sich heraus, dass von den 1,1 Millionen Euro, die für den Grundstücksverkauf eingenommen wurden, "bereits einige Rechnungen bezahlt worden" waren: Ganze 510000 Euro seien noch übrig.

Das hätte nicht einmal gereicht, um die ursprünglich veranschlagten 650000 Euro für die Befestigung der restlichen Fläche des Platzes aufzubringen. Nur, dass nun von 1,46 Millionen Euro die Rede war. Doch damit nicht genug: Zu den finanziellen Problemen - so konnte der erstaunte Bremerhavener Bürger in der Morgenzeitung lesen - komme nun überraschenderweise auch noch die aggressiv orangefarbene Fassadenbemalung des Baumarkts hinzu. 


Anfang Januar fegte das Orkantief "Andrea" auch über Bremerhaven hinweg. Es war aber nicht ursächlich verantwortlich für den Untergang des "Atlantis", der in der zweiten Januarhälfte seinen Lauf nahm.

Im Februar hatte Bremerhaven eine schwimmende Kleinstadt zu Gast. Die kurz zuvor auf der Meyer-Werft in Papenburg fertiggestellte "Disney Fantasy" hatte zur Ausrüstung an der Bremerhavener Columbuskaje festgemacht. Vom Turm der Pauluskirche aus betrachtet bot das Kreuzfahrtschiff ein beeindruckendes Bild.

Seit März erstrahlt das ehemalige "Post- und Sparkassengebeäude" in der Hafenstraße in neuem Glanz. Nachdem die Post und die WISOAK ausgezogen waren hatte die Sparkasse Bremerhaven das Gebäude einer grundlegenden Renovierung unterzogen.


Im Mai begann der Abriss des Eckhauses Potsdamer Straße 10 im Leher Goethequartier. Wie bundesweit viele andere Häuser auch, war es Immobilienspekulanten zum Opfer gefallen. Das traurige Ende vom Lied: Verzockt und abgerissen. Während des Abrisses waren am Nachbarhaus in der Eupener Straße Schäden zutage getreten, die von den Bewohnern auf die Abrissarbeiten zurückgeführt wurden. Es stellte sich jedoch heraus, dass es sich dabei um eine bereits bestehende Vorschädigung handelte, die sichtbar geworden war, nachdem das abgerissenen Nachbarhaus nicht mehr als Stütze dienen konnte. Da es hieß, es bestünde Einsturzgefahr, musste das Gebäude evakuiert werden ... - Inzwischen ist der Schaden behoben worden: Die Eigentümergemeinschaft hatte im Juli beschlossen, das Gebäude nicht aufgeben zu wollen. An der Giebelwand des Nachbarhauses in der Potsdamer Straße ist inzwischen die erste Hälfte eines großflächigen Gemäldes entstanden, das dem Quartier wahrhaft "galaktische Dimensionen" verleiht. Im Frühjahr soll es auf der Giebelwand des geretteten Hauses in der Eupener Straße vollendet werden.

Ein trauriges Pfingstfest erlebten die Bewohner zweier Reihenhäuser in der Leher Geibelstraße, nachdem es am Pfingstmorgen in einem der Häuser zu einer Gasexplosion gekommen war, die das Gebäude zum Einsturz brachte. Ein Mensch wurde dabei verletzt und wurde in ein Krankenhaus gebracht. Durch umherfliegende Trümmer wurden auch viele Häuser in der Umgebung beschädigt. Wie durch ein Wunder ist bei dem Vorfall aber niemand ums Leben gekommen.


Ende Juni, Anfang Juli gab es eine Neuauflage der Leher Sommer-Kulturwochen. Stellvertretend für das reichhaltige Kulturprogramm, das in diesem Jahr in allen Leher Ortsteilen stattfand, möchte ich hier nur zwei Veranstaltungen nennen. Viel zu lachen gab es in der Hafenstraße im "Capitol", als die Akteure der Improvisationstheatergruppe "Impro-Montage" mit den nicht immer fairen Regie-Vorgaben aus dem Publikum zu kämpfen hatten. Ein Highlight im Goethequartier warren die "Konzerte im Wohnzimmer". Die Bandbreite der Stilrichtungen der Musik, die es in 20 privaten Wohnungen zu hören und zu sehen gab, war einfach umwerfend.

 
Berne liegt zwar eigentlich jenseits des Bremerhavener Tellerrands, aber da es sich bei dem Eigner der "Euronaut" um einen alten Bekannten handelt, ist der Stapelhub seines U-Boot Neubaus im Juli von meinem Standpunkt aus betrachtet auf jeden Fall "meiner Welt" zuzuordnen. Im Gegensatz zu seinem ersten Eigenbau, der "Sgt. Peppers", dem er einen Eintrag ins Guinessbuch der Rekorde verdankt, ist die "Euronaut" ein richtiges, "ausgewachsenens" U-Boot, dass er für sein zweites Hobby - die Unterwasserarchäologie - konzipiert hat.


Im November kam es auf der Weser vor Bremerhaven bei dichtem Nebel zu unliebsamen Begegnungen. Der weseraufwärtsfahrende Frachter "Telamon" kollidierte bei Sichtweiten von weniger als 100 Metern mit dem Fährschiff "Nordenham", das gerade erst vom Blexer Anleger abgelegt hatte und auf dem Weg nach Bremerhaven war. Das Frachtschiff wurde bei dem Unfall so sehr beschädigt, dass die Wasserschutzpolizei die Weiterfahrt aus Sicherheitsgründen untersagte und die "Telamon" anwies, auf Blexen Reede vor Anker zu gehen. Beim Ankermanöver kam es dann zu einer weiteren Kollosion: Die "Telamon" rammte den dort bereits vor Anker liegenden Bagger "Taccola" ...


Anfang Dezember quittierte unsere Schnittstelle zum Internet den Dienst. Bei der Gelegenheit wurde mir nach einigen Tagen bewusst, wie selbstverständlich das Internet inzwischen zu unserem Leben gehört. Wie ich im unfreiwilligen Selbstversuch feststellen konnte ist ein Leben ohne Internet zwar möglich, aber frustrierend!
Beispielsweise muss man seine E-Mails wieder auf Papier schreiben, so wie damals, und wenn man endlich damit fertig ist, dann sucht man vergeblich nach dem Knopf, mit dem man sie sonst immer abgesendet hat ;)


Bei der Beschäftigung mit den Plutoniuom Mischoxid Atomtransporten von England über Nordenham zum Atomkraftwerk Grohnde hätte ich beinahe übersehen, dass es "juwi's welt" inzwischen schon mehr fünf Jahre gibt. Am 21. November 2007 hatte ich meinen zwei oder drei ersten Lesern die Frage gestellt, ob sie schon einmal etwas von Bremerhaven gehört hätten ... - eigentlich war "juwi's welt" ursprünglich nur als Ergänzug zu meiner Homepage "Das Juwiversum" gedacht gewesen. Im Laufe der Zeit hat sich mein Blog dann allerdings zu einem eigenständigen Projekt entwickelt, wobei "Das Juwiversum" leider etwas in den Hintergrund gedrängt wurde.


Das war 2012 ...
  • Teil 1: ... in "juwi's welt"
  • Teil 2: Ein Rückblick über den Tellerrand
  • Teil 3: Die weite Welt im Rückspiegel

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