Donnerstag, 20. Dezember 2012

Weihnachtsmärkte damals und heute

Bremerhavener Weihnachtsmarkt 2012 (Platz vor der "Großen Kirche")
Alter Berliner Weihnachtsmarkt

Laß die Glocke läuten vom Dome,
Keiner hört es im Menschenstrome.
Christmarkt, Waldteufel, Trompeten, juchhei!
Wenig Wolle und viel Geschrei.

Alles besehen, wenig erstehen,
Nur zum Pläsier mal darüber gehen,
Eine Baßgeige sich kaufen wollen,
Mit einer Knarre nach Hause sich trollen, -

Für einen Sechser Schmalzkuchen schmecken,
Mumpitz machen an allen Ecken -

Mag auch der Regen vom Himmel fließen,
Das muß der wahre Berliner genießen,
Schuster und Schneider, Jüngling und Mann,
Jeder, der es sich leisten kann.

Karl Henckell (1864-1929)


So alt wie der Berliner Weihnachtsmarkt ist der Bremerhavener natürlich nicht. Aber die Atmosphäre, die Karl Henckell vor rund einhundert Jahren in seinem Gedicht beschrieb, lässt sich wohl ohne weiteres auf die heutigen Weihnachtsmärkte übertragen. Und ich denke, dass auch die Marktbesucher, die er damals beobachtet hat, zwischen denen von heute (abgesehen vielleicht von der damals üblichen Bekleidung) kaum auffallen würden.

Nur Anzahl der heute betriebenen Weihnachtsmärkte, der Aufwand für die Beleuchtung, die ständig im Hintergrund dudelnde Weihnachtsschlager-Rock-und-Pop-Musik aus der Konserve, sowie die Preise für Schmalzkuchen unterscheiden sich deutlich von den Märkten zu Beginn des letzten Jahrhunderts.

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