Sonntag, 20. Januar 2013

Integration von Migranten - Wunsch und Wirklichkeit

Der Verein "Rückenwind für Leher Kinder e.V." möchte eine dringend benötigte Köchin einstellen. Diese ist den Aktiven des Vereins, der im Laufe der Jahre für eine große Zahl von Kindern aus dem Leher Ortsteil "Goethestraße" zu einem wichtigen Betandteil ihres Lebens geworden ist, gut bekannt.

Herrn Wehrmann (Förderkreis Rückenwind e.V.) und Frau Görke (Rückenwind für Leher Kinder e.V.) zufolge ist sie für die Rückenwind-Kinder aus dem Quartier, insbesondere aber für die türkischen und die neuen Kinder aus Bulgarien, zur Vertrauensperson geworden.

Alles könnte also zur Zufriedenheit aller geregelt werden ... - wenn die Ausländerbehörde dem nicht im Wege stünde: Die Köchin ist eine im Libanon geborene Kurdin mit türkischen Pass, lebt seit 1990 mit ihrer Familie in Bremerhaven und spricht Arabisch, Türkisch und Deutsch.

Anfang der Woche hatte Herr Granz (SPD, Oberbürgermeister) im Rahmen der Stadtteilkonferenz Lehe noch erklärt, Bremerhaven wünsche die Zuwanderung von Ausländern in unsere Stadt. Unsere Stadt brauche sie, sie seien willkommen und sollen sich bei uns integrieren.

Wohl nicht nur bei "Rückenwind" ist allerdings der Eindruck entstanden, dass sich der Wunsch des Oberbürgermeisters bisher leider noch nicht bis zu "seiner" Ausländerbehörde herumgesprochen hat. Migranten, die seit vielen Jahren in Bremerhaven leben, werfen besonders einer Mitarbeiterin des Ausländeramtes anmaßendes Verhalten vor. Die Rede ist in diesem Zusammenhang von Beleidigung, Diskriminierung, Ausgrenzung und die Zerstörung beruflicher Existenzen. Diese Dame steht nun auch der gewünschten Einstellung der kurdischen Köchin bei "Rückenwind für Leher Kinder" im Wege: Sie verweigert ihr die für die Einstellung benötigte Arbeitserlaubnis.

Nach Aussage von Herrn Wehrmann und Frau Görke sei das kein Einzelfall. Andere Migranten hätten in der Vergangenheit schon beklagt, dass an dieser Mitarbeiterin der Ausländerbehörde beispielsweise unterschriftsreife Ausbildungsverträge gescheitert seien, dass sie mehrfach Eheleute als "Scheineheleute" verunglimpft oder selbstherrliche Bescheide zum Aufenthaltsstatus zugestellt habe.

In Bremerhavenen lebende Miranten und ihre Unterstützer wollen sich dagegen jetzt öffentlich zur Wehr setzen. Für Morgen - Montag, 21.01.2013 - um 15 Uhr rufen sie zu einer Protestaktion vor dem Stadthaus 5, Hinrich-Schmalfeldt-Straße 30 auf.


(Quelle: Aktive des Vereins "Rückenwind für Leher Kinder e.V.")

1 Kommentar:

Hermann hat gesagt…

Na ja, man muss wohl nur richtigen Druck machen, dann klappt es auch. "Keine persönliche Schikane" meint der Amtsleiter der Ausländerbehörde und erlaubt jetzt doch die Einstellung der Köchin beim Verein "rückenwind" (Nordsee-Zeitung vom 21.1.2013). enn man den ganzen Artikel liest, sind mir darin zuviel Ausreden enthalten und auch zuviele Schuldzuweisungen an andere Behörden. Ich wünsche mir eine Verwaltung, die sich einer Sache annimmt und diese auch federführend zum Abschluss bringt. Hätte sich also die Ausländerbehörde mit der ARGE ins Benehmen gesetzt, wäre die Zustimmung von dort sicher schneller erteilt worden.
Herr Keipke vom Bürger- und Ordnungsamt muss es schon ertragen, dass sich Internetforen mit öffentlichen Entscheidungen beschäftigen. An Presseschelte ist bereits Herr Wulff gescheitert. Ämter und Behörden sollten sich endlich mal darauf einstellen, dass ihre Entscheidungen der gleichen Kritik unterliegen wie Entscheidungen eines Wirtschaftsunternehmens.

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