Freitag, 19. Juli 2013

Young Visions In Motion - Kunst im Goethe-Quartier

Yong Visions In Motion - eine Kunstaustellung im Leher "Goethe-Quartier"
Seid dem Ende der Apartheid in Südafrika entwickelt sich die junge Künstlerszene dort frei und ungezwungen. Zwei ihrer bekannten Vertreter im Raum Kapstadt sind Atang Tshikare und Kent Lingeveldt. In der Ausstellung "Young Visions In Motion" im Erdgeschoss eines Wohnhauses im Süden des Bremerhavener Stadtteils Lehe sind heute und morgen noch einige ihrer Arbeiten zu sehen.

Die beiden Künstler sind sozial stark engagiert, genießen ein hohes Ansehen in der Jugendkultur und sind auch künstlerisch sehr erfolgreich. Ihr Wirken wird auch international anerkannt. Der Fotograf Kent Lingeveldt wurde beispielsweise mit dem ersten Preis im internationalen Fotowettbewerb "Social Landscape" ausgezeichnet und im Mai dieses Jahres wurden die beiden zum Design Forum nach Dubai eingeladen.



Designs von Kent Lingeveldt und Atang Tshikare (Fotos: © J. Winkler)

Die Ideen der beiden Künstler enstehen im Spannungsfeld ihres ständigen Wechsels zwischen Alltag und Kunst. So widmet Atang Tshikare sich vor allem der Gestaltung von Gebrauchsgegenständen. Ein schönes Beispiel dafür ist das von ihm entworfene Design der Sportschuhe, die in der Austellung zu sehen sind.

Auch Skateboards sind bekanntlich Gebrauchsobjekte, mit denen im allgemeinen wenig pfleglich umgegangen wird. Wenn Kent Lingeveldt sich ihrer annimmt, dann entstehen aus Alpha-Longboards Kunstwerke, für die er auch schon so prominente Abnehmer wie Nelson Mandela und Desmond Tutu gefunden hat.

In dem Krokodil haben sich sich übrigens die Besucher der Ausstellung mit jeweils einem Strich "verewigen" können. Die Grundlage dafür - nach dem Prinzip "Malen nach Zahlen" - stammte von den Künstlern.


Arbeiten von Sven "sifoe rock" Willms und Peter "sir monk" Domke (Fotos: © J. Winkler)

Auch die beiden Bremerhavener Künstler Sven "sifoe rock" Willms und Peter "sir monk" Domke, die eine der beiden Giebelwände an der Ecke Potsdamer-/Eupener Straße gestaltet haben, sind mit eingen Arbeiten in der Ausstellung vertreten.


Lehe aus der Perspektive von Schülern und Studenten (Foto: © J. Winkler)
Neben der Ausstellung in den Projektwohnungen wurden auch eine Reihe von Workshops an Schulen in des Stadtteils veranstaltet. Schülerinnen und Schüler hielten „ihren“ Stadtteil in Fotografien fest. Interessant ist auch die individuellen Perspektiven, aus denen Studenten aus Spanien, Polen, Estland, Österreich, der Türkei die Schönheiten des Leher Goethe-Quartiers gesehen und fotografiert haben. Mit den dabei entstandenen Fotografien, Zeichnungen etc. haben sie ihre eigenen Räume in der Austellung gestaltet.

Da ich, kurz vor Feierabend, der einzige Besucher war, hatte ich Glück, dass die Betreuerin der Ausstellung ausgiebig Zeit hatte, mir einiges zu den Hintergründen der verschiedenen Künstler zu erzählen: Danke dafür! Überrascht - und vielleicht auch etwas enttäuscht - zeigte sie sich darüber, dass so wenige Jugendliche und jüngere Leute zu den Besuchern der Ausstellung, die morgen zu Ende geht, zählten. Sie meinte: "Die schauen sich die Fotos auf Facebook an und meinen dann, sie hätten ja alles gesehen."

Ich freue mich immer, wenn ich im Internet etwas über Orte, Ereignisse oder Veranstaltungen lesen und sehen kann. Wenn ich keine Möglichkeit habe selbst dort zu sein, dann bekomme ich zumindest einen Eindruck davon. Wirklich "gesehen" habe ich das alles aber erst dann, wenn ich es "mit eigenen Augen" gesehen habe. Außerdem gehört zum "Erlebnis" eines Konzerts oder einer Kunstausstellung für mich immer auch der Gedankenaustausch mit Menschen dazu, die das gleiche gesehen und erlebt haben.


Young Visions In Motion
Kunstausstellung
  • 19. und 20.07.2013
  • Bremerhaven-Lehe, Goethestraße 45


(Quellen: Flyer zur Ausstellung, zabalazaa com, 200 Young South Africans - Kent Lingeveldt, Bremerhaven de)

1 Kommentar:

Weserkrabbe hat gesagt…

Dankeschön lieber Jürgen, dass Du uns etwas über die Künstler von diesem Projekt erzählst. Sie haben ja auch das tolle Graffiti am Pausenhof gemacht.
Die Ausstellung werde ich auf jeden Fall auch demnächst besuchen. Danke für die Anregung.

lieben Gruß
Brigitte

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