Dienstag, 30. September 2014

Lichtertanz und Mumenschanz

Das Weidenschloss: Mumenschanz und Maskentanz ...
Am letzten Freitag luden wieder Feen, Geister, Irrlichter, Gnome, Gaukler und feurige Artisten zum "Großen Theatralen Lichterspektakel" in den Speckenbütteler Park.


... zu schaurig schönen Klängen..
Das romantische Weidenschloss - schon bei Tag ein verzauberter Ort - war der perfekte Rahmen für Maskentanz oder Bodenakrobatik. Ein Höhepunkt war eine improvisierte Show, in der Tänzerinnen und Akrobatinnen in Kleidern nach der Mode der Fünfziger Jahre des letzten Jahrhunderts zu den damaligen Hits und Schlagern tanzten. (Eine Akrobatin war ausgefallen, weil sie an einer anderen Stelle im Park Erste Hilfe leistete.)


Der Park mit magischen Illuminationen, ...

Auf den Wegen, vorbei an illuminierten Bäumen und Lichtinstallationen, begegneten sich über und über mit neonfarbenen Knicklichtern behängte Wanderer. Dieser Knicklicht-Zauber verhinderte recht erfolgreich schmerzhafte Zusammenstöße auf den Wegen.


... stillem Tanz und leisen Tönen.
Im Rosengarten konnte man den eher leisen Tönen lauschen: Auf dem Rasen, zwischen Rosenbeeten, tantzten grazile Tänzerinnen zu klassichen Melodien auf einer improvisierten "Bühne".


An anderen Orten ist es lauter: Party am Bootshaus
Lauter ging es dagegen am Bootshaus zu. Im hellen Licht rings um das Bootshaus frönten die Menschen leidenschaftlich den kulinarischen Genüssen. Einige mögen vielleicht auch von ihren knurrenden Mägen dorthin getrieben worden sein. Wie auch immer: Wo es reichlich zu Essen und zu Trinken gibt, da versammeln sich halt viele, laute Leute ... - Nach solcherlei Spektakel stand mir an diesem Abend allerdings nicht der Sinn: Zurück ging's zu den magischen Orten.


Feuer und Flamme: Feuerkünstler ziehen das Publikum in ihren Bann

Feuerschlucker und -spucker oder Jongleure mit flammenden Keulen konnten sich eines begeisterten Publikums sicher sein. - Und dann war da noch dieser verwegene Feuerseilspringer. Bevor sein Seil in Flammen aufging präsentierte er es dem Publikum mit der Frage, aus welchem Material sein Seil wohl bestünde. "Welch ein Irrtum.", korrigierte er die Antwort einer jungen Frau, die der Meinung war, Seile würden aus Hanf hergestellt. "Seile wie dieses werden, natürlich, aus dem Schweife des Drachen geflochten."


Bevor die Lichter ausgehen im Park: Feuerwerk über dem Bootsteich
Bevor im Park die Lichter erloschen endete das Lichterspektakel mit einem Feuerwerk über dem Bootsteich, bei dem funkelnde Sterne nicht nur hoch in den Himmel schossen, sondern - scheinbar auf dem Weg in die Tiefe - auch auf dem Wasser leuchtende Spuren hinterließen.

Montag, 29. September 2014

Die letzte Spur: Der Grube-Kran am Neuen Hafen

Holländerbrücke über die Zufahrt vom Kaiserhafen-I zum Neuen Hafen (September 2014)
Gleich links hinter der Zufahrt zum Neuen Hafen befand sich bis vor etwa fünf Jahren das Betriebsgelände des Betonwerks der Firma Grube. Nach dem Abriss des Betonwerks entstanden auf dem Gelände ein Bürogebäude und zwei Wohnhäuser (oben links im Bild). Zwischen dem Bürogebäude und den Wohnhäusern ist der Kran des ehemaligen Betonwerks zu erkennen, dessen Sanierung ebenfalls gerade abgeschlossen wurde.


Betonwerk der Firma Grube am östlichen Ufer des Neuen Hafens (April 2009)
Die beiden Kräne prägen das Bild im Norden des Hafens (Kiesverladung Sept. 2008)
Bis 2009 prägte das Betonwerk mit seinen Silos, den Kieshalden und den beiden gelben Verladekränen das Bild am Ostufer im Norden des Neuen Hafens. Binnenschiffe mit dem Rohmaterial für die Herstellung des Betons legten regelmäßig dort an und wurden entladen. Kurz bevor der Betrieb eingestellt wurde ist es mir noch gelungen, einen kleinen Film fertigzustellen, der einen Eindruck davon vermittelt.


Im Jahre 2010 beginnt der Abriss: Die roten Silos sind bereits abgebaut (Juni 2010)
Der Abriss der Anlagen begann im Jahre 2010. Dabei kam auch der neuere der beiden Verladekräne zum Einsatz. Links im Bild oben ist das Verwaltungsgebäude des Betonwerks und rechts daneben das kleine weiße Betriebsgebäude der Fahrzeugwaage zu erkennen. Im Juni 2010 waren die ausgedienten Schüttsilos bereits abgebaut und warteten auf den Abtransport zur Verschrottung.


Das Verwaltungsgebäude und das Betriebsgebäude der Fahrzeugwaage (Juni 2010)
Hinter dem großen Fenster des Betriebsgebäudes ...
... ist die Einstellungsvorrichtung der mechanischen Waage zu erkennen
Die Bedienung und Ablesung moderner Fahrzeugwaagen funktioniert heute elektronisch und computergesteuert. Bei der Austarierung der mechanischen Waage des ehemaligen Betonwerks war noch Handarbeit angesagt. Eigentlich gehört so etwas ins Museum statt auf den Schrott.


Das Ende: Abriss der Waage und des Verwaltungsgebäudes (Januar 2011)
Mit dem Abriss der Waage und des Verwaltungsgebäudes wurde im Januar 2011 endgültig das Ende des letzten Wirtschaftsbetriebs am Neuen Hafen eingeläutet ...

Im gleichen Monat hatte der Freiraumplaner Tilman Latz im Rahmen eines Stadtgesprächs über die Zukunft am Alten und Neuen Hafen führende Politiker der Stadt Bremerhaven eindringlich gewarnt (Zitat): "Alles was Sie an historischer Substanz vernichten, ist für das Gedächtnis der Stadt verloren." Gemeinsam mit weiteren Fachleuten hatte er sich dafür ausgesprochen, den fast 50 Jahre alten Kran der am Nordende des Neuen Hafens als Industriedenkmal zu erhalten. Herr Schulz (SPD, Oberbürgermeister) hatte daraufhin versprochen, sich für den Erhalt der Krananlage einzusetzen.


Fertigstellung des Bürogebäudes (links) und der beiden Wohnhäuser (rechts), ...
Ein halbes Jahr später sah es dann plötzlich so aus, als würde sich auch diese letzte Spur der Geschichte der Hafenwirtschaft am Neuen Hafen im Dunkel der Vergangenheit verlieren: Am 11.06.2010 hieß es in der Nordsee-Zeitung, am Tag zuvor habe Herr Schulz den Stadtverordneten  im vertraulichen Teil der Stadtverordnetenversammlung mitgeteilt, dass die Stadt bei einem Grundstücksverkauf 250000 Euro weniger einnehmen und für die Sanierung des Verladekrans weitere 200 000 Euro aufbringen müsste ...


... sowie der Abschluss der Sanierung des Grube-Krans (September 2014)
In den folgenden Monaten regte sich Widerstand gegen die Plattmachermentalität des Oberbürgermeisters, der einige Jahre zuvor beispielweise auch schon die "kleine Rogge-Halle" am Westufer des Neuen Hafens zum Opfer gefallen war.

Um so mehr erfreut es mich, dass die Befürworter für den Erhalt des Industriedenkmals sich am Ende durchgesetzt haben, und eine Lösung für die Sanierung und den Erhalt des Grube-Krans gefunden wurde. So werden die "Havenwelten"-Touristen, die künftig ihren Urlaub in der Hafenstadt Bremerhaven verbringen, auch in späteren Jahren noch einen Eindruck davon bekommen, dass Hafenbetriebe im heutigen Sportboothafen einmal das Geld erwirtschaftet haben, das bis in die Mitte des letzten Jahrhunderts für das Wachstum Bremerhavens sorgte.

Ich danke allen Verantwortlichen, die sich für den Erhalt des Grube-Krans eingesetzt und dessen Sanierung ermöglicht haben. Wenn jetzt vielleicht noch ein ausgedientes Binnenschiff an der Kaje vor dem Kran liegen würde, auf dem die Touristen mit Spezialitäten von der Nordseeküste verwöhnt werden, dann wäre das Ensemble mit den drei Neubauten, und dem sanierten Grube-Kran perfekt.

Zum Weiterlesen


Sonntag, 28. September 2014

IS bedroht Kurden - nicht nur im Irak

Infostand des NAV-DEM am 27.09.2014 in Bremerhaven

Im Zusammenhang mit den Berichten über die Massaker des sogenannten "Islamischen Staats" (IS) ist die Gefährdung der Kurden und anderer Minderheiten im Nordirak inzwischen allgemein bekannt. In Bremerhaven lebende Kurden haben gestern auf die nicht minder brisante Situation der von den Terror-Milizen bedrohten Kurden im Norden Syriens aufmerksam gemacht.

Neben den kurdischen Gebieten im Nordirak, wo die Terroristen immer wieder Kurden, Jesiden, Christen und Turkmenen massakrieren, würden sie seit Mitte September wieder verstärkt und mit aller Brutalität die Region um Kobane in Nordsyrien angreifen, heißt es in einem Info-Flyer des "Demokratisches Gesellschaftszentrum der Kurdlnnen in Deutschland" (NAV-DEM). Darüber war auch in den Medien berichtet worden.

Bereits Mitte des Jahres sei das Gebiet Zielscheibe der Terrororganisation gewesen. Allein bis zum 18.09.2014 hätten aufgrund der Angriffe des IS 21 Dörfer evakuiert werden müssen. Tausende Menschen seien geflüchtet. - In einem Artikel der ZEIT vom 22.09.2014 ist von 100.000 Flüchtlingen die Rede. Andere Medien nannten ähnliche Zahlen. Falls die Region Kobane unter die Kontrolle des IS geriete, schreibt NAV-DEM, wären weitere Massaker mit tausenden Toten und hunderttausenden Flüchtlingen vorprogrammiert.

Dem Flyer zufolge ist Kobane eines von drei Kantonen in Rojava (Nordsyrien), wo im November 2013 die Autonomie mit einer demokratischen Verfassung unter Beteiligung aller religiösen und ethnischen Gruppen ausgerufen wurde. Mit dem Aufbau der basisdemokratischen Selbstverwaltungsstrukturen in Rojava bestünde eine demokratische Alternative für den gesamten Mittleren Osten, jenseits von nationalistischen, religiös-fundamentalistischerı, patriarchalen und kapitalistischen Vorstellungen.

Zum Schutz dieser demokratischen Errungenschaften hätten die Selbstverteidigungskräfte der Kantone in Rojava mit mehreren zur Freien Syrischen Armee gehörenden Kampfverbänden das Bündnis "Burkan El Firat" gegründet, um gemeinsam in der Region Kobane gegen den IS vorzugehen.

Das demokratische Modell in Rojava sei Terrorgruppen wie El Kaida, El Nusra und IS ebenso ein Dorn im Auge, wie auch regionalen und internationalen Kräften. Im Flyer des NAV-DEM heißt es, mit einem Zug soll militärische Ausrüstung an die türkisch-syrische Grenze gebracht worden sein, die dort von den Terror-Milizen des IS entgegen genommen worden sei.

Ebenso wie die Opposition in der Türkei wirft auch NAV-DEM der türkischen Regierung vor, sie unterstütze den IS. Darauf, dass dieser Vorwurf nicht aus der Luft gegriffen ist, deuten Berichte in anderen Medien hin. So berichtete beispielsweise auch der Spiegel in einem Artikel auf seiner Internetseite vom 10.07.2014, es würden (Zitat): ".. Waffen, Munition, Hilfsgüter und Kämpfer über die Türkei nach Syrien geschickt, abends oder nachts. Die zuständigen Behörden sorgen für Stromausfälle, damit die Transporte bei vollständiger Dunkelheit ablaufen. Mehrfache Warnungen unter anderem aus den USA und Deutschland, die Extremisten könnten sich irgendwann gegen die Türkei richten, wollte man in Ankara nicht hören. Man habe sie im Griff, hieß es. .."

Der "Tagesspiegel" schrieb am 21.08.2014, der Gouverneur der türkischen Provinz Hatay an der Grenze zu Syrien habe in einem Schreiben an das Innenministerium der Türkei geschildert, wie IS-Mitglieder Teile des Gebietes an der Grenze als Aufmarsch- und Rückzugsraum nutzen.

Demnach seien beispielsweise im März 150 IS-Kämpfer per Bus aus Syrien an die türkische Grenze gekommen und in Gruppen von je 40 bis 50 Mann über die Demarkationslinie in die Türkei spaziert. Nach einer mehrtägigen Ruhepause in einem Hotel der türkischen Grenzstadt Reyhanli seien 100 IS-Mitglieder wieder nach Syrien zurückgekehrt. Weitere 45 Kämpfer seien von der türkischen Polizei  in Reyhanli festgenommen worden, weil sie der Türkei mit Anschlägen gedroht hatten. Im Flyer des NAV-DEM heißt es dazu, diese offensichtliche Unterstützung durch die türkische AKP-Regierung, die ihre Militärpräsenz an der Grenze zu Kobane verstärkt hat, erfolge vor den Augen der Weltöñentlichkeit.

Inwieweit die Türkei die Terroristen des IS tatsächlich aktiv unterstützt, kann ich nicht sicher nachvollziehen. Dass sie deren Aktivitäten auf türkischem Territorium aber toleriert, scheint diversen, ähnlich lautenden Medienberichte zufolge wohl zuzutreffen.

Ähnlich sieht das auch Herr Blaschke (Islamwissenschaftler, Korrespondent im ARD-Studio Kairo). In einem Interview mit der Tagesschau der ARD sagte er (Zitat): ".. Die Türkei hat den IS oder Al-Nusra-Front nie offiziell unterstützt. Aber man ließ diese Bewegungen offenbar lange frei agieren und schaute zu lange weg. Und so wurde eben die Türkei eine Art Sammelbecken für den Terror des IS. Hier werden Kämpfer durchgeschleust und angeworben und Waffen geschmuggelt. Mittlerweile gehen die türkischen Sicherheitsbehörden konsequenter dagegen vor. Aber nun scheint es fast zu spät zu sein. .."

Inzwischen mehren sich allerdings die Anzeichen dafür, dass die türkische Regierung etwas gegen die IS-Aktivitäten unternehmen wird. So schreibt beispielsweise das Handelsblatt in einem Artikel vom 23.09.2014, Herr Erdogan (Türkei, Präsident) habe die von den USA geführten Luftangriffe gegen die Dschihadistenorganisation Islamischer Staat (IS) in Syrien begrüßt. Zugleich habe er eine mögliche militärische oder logistische Unterstützung der Angriffe durch die Türkei nicht länger ausgesclossen.

NAV-DEM schreibt weiter, während die Angriffe der IS-Terrormiliz im Irak und im Süden des Siedlungsgebietes der Kurden Anfang August diesen Jahres mit großer Aufmerksamkeit verfolgt und verurteilt wurden, seien die Angriffe der selben Terrorgruppe auf Rojava weitgehend unbeachtet geblieben.

Die Organisation wendet sich deshalb mit einem Aufruf an die Öffentlichkeit (Zitat):
"Wir rufen die internationale Öffentlichkeit dazu auf, ihr Schweigen gegen die brutalen Angriffe des IS in Rojava zu brechen. Die internationalen Kräfte müssen dafür sorgen, dass die Türkei die offensichtliche Unterstützung der Organisation Islamischer Staat unterbindet. Ohne die Unterstützung durch diese Staaten zu unterbinden, wird der IS nicht wirksam bekämpft werden können.

Der Kampf gegen den IS darf nicht punktuell und regional, sondern muss global, einheitlich und konsequent geführt werden."


(Quellen: Handelsblatt vom 23.09.2014, ARD Tagesschau vom 22.09.2014 , Die Zeit vom 22.09.2014, Tagesspiegel vom 21.08.2014, Der Spiegel vom 10.07.2014, Info Flyer des  "Demokratisches Gesellschaftszentrum der Kurdlnnen in Deutschland" [NAV-DEM] )

Freitag, 26. September 2014

Das war der Gipfel

Peoples Climate March (New York City, © Foto: Daniela PQ)
Was Umweltschutzorganisationen, -initiativen und -verbände da am vergangenen Wochenende weltweit auf die Beine gestellt haben, ist schon eine bemerkenswerte Leistung. Ich halte es durchaus für denkbar, dass der "Peoples Climate March" am 21.09.2014 einmal in den Geschichtsbüchern erwähnt werden könnte.

Das internationale demokratische Netzwerk AVAAZ zeigt auf seiner Internetseite beeindruckende Impressionen von den Demonstrationen in Melbourne und Sydney (Australien), London und Bristol (Großbritannien), Berlin und München (Deutschland), Paris (Frankreich), Barcelona (Spanien), Genua und Rom (Italien), Athen (Griechenland), Istanbul (Türkei), Delhi (Indien), Port Moresby (Papua-Neuguinea), Jakarta (Indonesien), Lomé (Togo), Trinidad und Tobago, Burundi, Nairobi (Kenia), Wilderness (Südafrika), Colombo (Sri Lanka), Kathmandu (Nepal), Ottawa (Kanada), New York und Honolulu (USA), Rio de Janeiro (Brasilien) und Bogotá (Kolumbien).

Fotos von den Titelseiten der weltweiten Presse, wie Haaretz (Israel), The Vancouver Sun (Kanada), The New York Times (USA), Buenos Aires Herald (Argentinien), Frankfurter Rundschau (Deutschland), El Pais (Spanien) oder La Stampa (Italien), dokumentierten, dass die Forderungen der Menschen rund um den Globus Gehör fanden.

Damit die Stimmen der Bürger der Welt auch beim UN-Klimagipfel nicht überhört wurden,  überreichte Herr Patel (AVAAZ, Geschäftsführer) in New York die Petition mit rund zwei Millionen Unterschriften an Herrn Ban Ki-moon (UN, Generalsekretär) - aktuell liegt die Zahl der Menschen, die sich der Petion angeschlossen haben, bei 2,2 Millionen Menschen! Und immernoch kommen weitere hinzu.

AVAAZ schreibt dazu, vor einigen Monaten habe sich die weltweite AVAAZ-Gemeinschaft ein verrücktes Ziel gesetzt: Die größte Klima-Mobilisierung aller Zeiten auf die Beine zu stellen - und am 21.09.2014 sei die verrückte Idee tatsächlich Wirklichkeit geworden. (Zitat): ".. Hunderttausende von Menschen sind in New York und an über 2000 weiteren Orten weltweit auf die Straßen gegangen. Mit unserer Aktion haben wir auf wunderbare Weise deutlich gemacht, wie sehr uns alles, was vom Klimawandel bedroht ist, am Herzen liegt. Wir haben außerdem die Hoffnung zum Ausdruck gebracht, dass wir diese Welt retten und eine Gesellschaft aufbauen können, die zu 100 Prozent auf sauberen Energieträgern beruht. .."


Das war der Gipfel

Die "Debatte" ist vorüber! Die Fakten liegen auf dem Tisch. Der Beweis ist erbracht.
(© Foto: Peoples Climate)
Abgesehen von vagen Absichtserklärungen - oft nicht eimal das - war, im Gegensatz zu den Erwartungen der Menschen auf den Straßen der Welt, in den auf jeweils vier Minuten ausgelegten Beiträgen der mehr als 120 Staats- und Regierungschefs allerdings nichts wirklich neues zu hören gewesen.

  • Barack Obama (USA, Präsident):
    "Wir sind die erste Generation, die die Folgen des Klimawandels spürt. Und wir sind die letzte, die etwas dagegen tun kann." Konkrete Klimaziele wolle er Anfang nächsten Jahres präsentieren, berichtete die Süddeutsche Zeitung in einem Artikel auf ihrer Internetseite vom 23.09.2014.

    Von allen Herausforderungen - wie der Terrorismus, politische Instabilitäten, Ungerechtigkeiten oder Krankheiten - werde keine das Jahrhundert derart prägen, wie der Klimawandel. Die Tagesschau der ARD zitierte Herrn Obama am 24.09.2014 mit den Worten (Zitat): "Dieser Sommer war der heißeste, der je registriert wurde. Die Alarmglocken schrillen und die Bürger gehen auf die Straße. Wir können nicht so tun, als ob wir es nicht sehen, wir müssen reagieren."

    Immerhin: Die Botschaft ist angekommen. Herr Obama vergaß aber auch nicht hervorzuheben, welche Leistung die USA bereits erbracht hätten. Die taz zitiert ihn in einem Artikel vom 23.09.2014 mit den Worten (Zitat): "Kein Land hat in den letzten Jahren seine Kohlenstoffverschmutzung so sehr reduziert wie die Vereinigten Staaten. Die USA werden ihr Ziel erreichen, 17 Prozent weniger Treibhausgase als 2005 auszustoßen". Die Zeitung kommentiert seine Worte mit dem Hinweis darauf, dass eine Veringerung der Treibhausgaseemissionen um 17 Prozent gegenüber 2005
    wenig ambitioniert ist. Das angekündigte Ziel sei daher gut zu erreichen. Und irgendwie vermisse ich außerdem das Zieldatum, an dem die angekündigte Veringerung erreicht sein soll ...

    Allerdings muss man Herrn Obama wohl auch zugute halten, dass er ohne die Blockade der Republikaner sicherlich mehr erreicht hätte ...
  • Zhang Gaoli (China, Vizepremier):
    "China ist bereit, mit anderen Staaten zusammen Verantwortung zu schultern und eine bessere Zukunft für die Menschheit zu bauen."  China wolle sich als "verantwortlicher Staat" - entsprechend der eigenen "Fähigkeiten" - noch mehr als bisher engagieren. Was das Engagement konkret beinhalten soll, wolle die chinesische Regierung bald klären.

    Ich habe den Eindruck, das sich das große China mit dem Hinweis auf die eigenen Fähigkeiten künstlich klein reden will: Wer glaubhaft versichern kann, dass er zu schwach ist, der braucht auch nicht so viel zu leisten, wie die anderen ...

Das 300 Fuß lange "FloodWallStreet"-Banner (New York, © Foto: Jenna B. Pope )
    • José Manuel Barroso (EU-Kommission, Präsident):
      "Wachstum und Klimaschutz gehen Hand in Hand". Die Interpretation der Statistiken des Kommissionspräsidenten der EU besagt, das die Treibhausgas-Emissionen in der EU seit 1990 - trotz eines Wirtschaftwachstums im gleichen Zeitraum um 45 Prozent - um 19 Prozent zurückgegangen sind.

      Die Süddeutsche Zeitung merkt dazu allerdings an, dass die Bilanz ohne den Niedergang der Industrien in den östeuropäischen EU-Staaten längst nicht so positiv ausgesehen hätte. Nebenbeibemerkt hätte die Bilanz noch bedeutend besser ausfallen können, wenn CO2-Emissionen richtig viel Geld kosten würden, das dann in erneuerbare Energien investiert werden könnte ...
    • Angela Merkel (Deutschland, Bundeskanzlerin):
      "Vier Minuten absolute Stille" ... - Beim Klimagipfel glänzte Frau Merkel durch Abwesenheit.

      Sie hat natürlich auch geredet, aber eben nicht beim Klimagipfel. Was die ehemalige Klimakanzlerin von einem verbindlichen Beitrag zum Klimaschutz hält, hat sie stattdessen am 23.09.2014 mit einem Redebeitrag zum jährlich stattfindenden Tag der deutschen Industrie eindrucksvoll demonstriert: Der UN-Klimagipfel war in ihren Augen offensichtlich nicht der Rede wert.

      Frau Peter (Die Grünen, Parteivorsitzende) fand dazu die passenden Worte: "Die Absage zeigt, wie wenig die Bundesregierung mit Klimaschutz und internationaler Solidarität am Hut hat. Sie betreibt Klientelpflege statt Klimaschutz." Aus Sicht der Grünen ist die Absage Frau Merkels eine "Blamage für die deutsche Politik". Herr Ban Ki Moon hatte Frau Merkel mehrmals gebeten, seine Einladung zum Gipfeltreffen in New York anzunehmen.

      Erst am Nachmittag New Yorker Ortszeit - abseits der der großen Versammlungshalle, in einem Raum, wo Länder auf Ministerebene ihre Pläne vorstellten - verkündete stattdessen an ihrer Stelle Frau Hendricks (SPD, Bundesumweltministerin) unter anderem, die Bundeseigene Förderbank KfW werde künftig keine Kohlekraftwerke in Entwicklungsländern mehr finanzieren ... - was andererseits aber nicht heißt, dass die KfW keine Kohlekraftwerke mehr unterstützen wird. Außerdem sei eine Finanzspritze für den Fonds geplant, mit dem Entwicklungsländer beim Aufbau einer nachhaltigen, klimafreundlichen Wirtschaft unterstützt werden sollen. Ein verbindliches Klimaschutzpaket solle noch vor der UN-Konferenz in Lima im Dezember vorgelegt werden. Das berichtete die "Deutsche Welle" in einem Artikel vom 23.09.2014.

      Bis 2020 wolle Deutschland seine Emissionen, gemessen an 1990, um 40 Prozent senken. Aufgrund der verfehlten "Korrekturen" an der Energiewende sieht es derzeit jedoch danach aus, als würde Deutschland dieses Ziel wohl verfehlen: Da die Bundesregierung gegen den Widerstand der Bürger unbeirrt auf heimische Braunkohle setzt, anstatt den Ausbau von Wind und Solarenergie zu forcieren, haben die CO2-Emissionen wieder deutlich zugenommen. Frau Hendricks wolle deshalb zusätzliche Maßnahmen ergreifen, heißt es im Artikel der Deutschen Welle ...

    Der Teersand-Block im Peoples Climate March (New York, © Foto: Ethan Buckner)
      • Dilma Rousseff (Brasilien, Präsidentin):
        Frau Rousseff ging die Sache da schon direkter an: "Wir kündigen nichts an. Wir reden über Resultate." Frau Rousseff verwies auf die großen Fortschritte Brasiliens beim Schutz tropischer Regenwälder. Zwischen 2010 und 2020 würden so Emissionen von 650 Millionen Tonnen CO2 vermieden, was in etwa zwei Dritteln der gesamten deutschen CO2-Emissionen entspräche.

        Das angestrebte verbindliche Klimaschutz-Abkommen solle die Industrieländer stärker in die Pflicht nehmen als die Entwicklungsländer. Diese hätten das gleiche Recht auf Entwicklung, wie die reichen Industrienationen ...

        Das haben wir doch alles schon mehrfach gehört: Das Recht auf Entwicklung beinhaltet aber nicht, dass die Entwicklungsländer die gleichen fatalen Fehler blind wiederholen dürfen, welche die "entwickelten Industriestaaten" bereits gemacht haben. - Und was Frau Dilma beispielsweise auch nicht so gerne erwähnt: Brasilien arbeitet an weiteren, großflächigen Zerstörungen im Regenwald.

        Für den Bau des "Belo Monte Staudamms" dessen Wasser einmal ein gigantisches Wasserkraftwerk antreiben soll, sollen - unter Missachtung des Existenzrechts dort lebender indigener Völker, die auf den Wald angewiesen sind - 600 Quadratkilometer Regenwald geflutet werden. Wie die Organisation "Survival International" auf ihrer Internetseite schreibt, ist eine Reihe weiterer Megastaudämme im Regenwald geplant. Aber: Nein, darüber spricht Frau Rousseff lieber nicht ...

        Statt dessen macht sie deutlich, dass sie sich von künftigen Verpflichtungen für einen größeren Beitrag Brasilens zum Kampf gegen den Klimawandel distanziert. Andere Akteure, darunter international agierende Konzerne haben dagegen erfreulicherweise angekündigt, sie würden eine Allianz für eine klimafreundliche Landwirtschaft organisieren. Der Verlust von Wäldern solle zunächst halbiert und bis 2030 ganz gestoppt werden - in diesem Bündnis fehlt jedoch (wen wundert es noch?) das waldreiche Brasilien.

      Handeln, um unsere Inseln zu schützen. Keine weiteren Worte!
      (Papua Neu Guinea, © Foto: Peoples Climate)
        • Ban Ki Moon (UN, Generalsekretär):
          "Wir haben uns noch nie solch einer Herausforderung gegenüber gesehen. Die menschlichen, ökonomischen und ökologischen Kosten des Klimawandels werden bald untragbar sein. .. Der Klimawandel bedroht den so hart errungenen Frieden, unseren Wohlstand und die Chancen für Milliarden Menschen. Er ist die prägende Aufgabe unserer Zeit. Unsere Antwort wird die Zukunft entscheiden." Der Klimawandel sei die größte Gefahr in der Geschichte der Menschheit. Der UN-Generalsekretär forderte alle Regierungen auf, bis zur Weltklimakonferenz in Paris, Ende 2015, "ernsthafte Zusagen" zur Reduzierung ihrer CO2-Emissionen vorzulegen.
        • Rajendra Pachauri (UN-Klimarat, Vorsitzender):
          "Unsere Zeit zum Handeln läuft aus." Sollte weiterhin nichts gegen den Klimawandel unternommen werden, dann wären Wasser- und Nahrungsmangel die Folge - und das nicht nur in den ärmsten Ländern!
        • Al Gore (USA, ehemaliger Vizepräsident ):
          "In wenigen Jahren werden 80 Prozent der Menschheit in Gebieten leben, in denen Strom aus Photovoltaik billiger ist als herkömmliche Energie. Dieser Markt boomt. .. Ein Grad Celsius ist der Unterschied zwischen Eis und Wasser. Die nächste Generation lebt in der Welt, über die wir heute entscheiden." Je nachdem, welchen Weg die Weltgemeinschaft jetzt einschlüge, könnten unsere Kinder uns später einmal eine von zwei möglichen Fragen stellen (Zitat): "Wenn wir nichts tun, werden sie uns fragen: Was habt Ihr Euch dabei gedacht? Wir können aber auch dafür sorgen, dass sie fragen: Wir habt Ihr damals den Mut gefunden, den Kurs zu ändern?"
        •  Leonardo DiCaprio (Schauspieler, UN-Sonderbotschafter für den Frieden):
          "Dieses Gremium muss vielleicht mehr als irgendein anderes jemals zuvor in der Geschichte der Menschheit diese schwierige, aber machbare Aufgabe angehen. Sie können Geschichte schreiben, oder von der Geschichte verteufelt werden. .. Mein Job ist es, Dinge vorzuspielen. Ihrer nicht." Der Klimawandel sei keine rein politische Angelegenheit, sondern die größte Herausforderung der Menschheit. Wenn er sage, dass es um unser Überleben geht, dann spreche er nicht als Schauspieler, sondern als besorgter Bürger. Regierungen und Industrie müssten sofort und weltweit entschiedene und deutliche Maßnahmen treffen. Bisher geschieht jedoch das genaue Gegenteil: In den letzten Jahren  waren "Claims abstecken", "Aussitzen", sowie "Blockieren und Verweigern" die üblichen Strategien der meisten Delegationen auf den Weltklimakonferenzen der Vereinten Nationen. Mit dem Hinweis auf den Unterschied zwischen Film und Realität fand Herr DiCaprio auch für dieses Verhalten eine passende, bildhafte Umschreibung. Die "Märkische Allgemeine" zitiert in einem Bericht vom 23.09.2014 mit den Worten (Zitat): "Ich spiele erfundene Figuren, die erfundene Probleme lösen. Ich glaube, dass die Menschheit den Klimawechsel bisher genau so betrachtet hat."



        "Die menschlichen, ökonomischen und ökologischen Kosten des Klimawandels werden bald untragbar sein."

        Ban Ki Moon (UN, Generalsekretär) 




        (Quellen: Süddeutsche Zeitung vom 23.09.2014, ARD Tagesschau vom 24.09.2014, taz vom 23.09.2014 - Bericht 1 und Bericht 2, Märkische Allgemeine vom 23.09.2014, Deutsche Welle vom 23.09.2014, ZDF Heute vom 23.09.2014, Rettet den Regenwald, Survival International, AVAAZ, Wikipedia )

        Donnerstag, 25. September 2014

        Verdiente Ehrung für Edward Snowden

        Am 25.09.2014 gab die "Right Livelihood Award Foundation" in Stockholm bekannt, dass der Whistleblower Edward Snowden gemeinsam mit Alan Rusbridger (engl. Tageszeitung "Guardian", Herausgeber) mit  mit dem diesjährigen Ehrentitel des Alternativen Nobelpreises ausgezeichnet werden.

        Der ehemalige NSA-Agent hatte im letzten Jahr mit seinen Enthüllungen die Überwachungsmethoden des US-Geheimdienstes NSA öffentlich gemacht, indem er sich mit dem Material an den "Guardian" wandte. Herr Rusbridger hatte daraufhin ein Team von Reportern um auf die Geschichte angesetzt. Zudem wurden Technologie-Experten, Anwälte und Sicherheitsberater hinzugezogen.

        Herr Rusbridger und der "Guardian" gerieten daraufhin seitens der Regierung Großbritaniens massiv unter Druck: Ein klarer Verstoß gegen das in freiheitlichen Demokratien geltende Prinzip der Pressefreiheit.

        Infolge der Veröffentlichungen entwickelte sich eine globale Debatte. Herr Snowden ist seitdem auf der Flucht vor den US-Behörden. Derzeit hält er sich in Russland auf, wo man ihm Asyl gewährt hat. Die US-Regierung fordert weiterhin seine Auslieferung. Bei einer Verurteilung in den USA drohen ihm bis zu 30 Jahren Gefängnis.


        Die Jury der "Right-Livelihood-Award"-Stiftung begründete die Vergabe der undotierten Ehren-Auszeichnung an Herrn Snowden mit seinem selbstlosen Einsatz für grundlegende demokratische Prinzipien. Er erhalte die Auszeichnung, weil er (Zitat): ".. mit Mut und Kompetenz das beispiellose Ausmaß staatlicher Überwachung enthüllt hat, die grundlegende demokratische Prozesse und verfassungsmäßige Rechte verletzt." Die "Right-Livelihood-Award"-Stiftung beabsichtige zudem, Herrn Snowden bei der Finanzierung von Kosten aus möglichen Rechtsverfahren zu unterstützen.

        Herr Russbridger erhält den Ehrentitel "für den Aufbau einer globalen Medienorganisation, die sich verantwortlichem Journalismus im öffentlichen Interesse verschrieben hat und gegen große Widerstände illegales Handeln von Unternehmen und Staaten enthüllt".


        Undank ist der Welt Lohn

        Die Regierungen der meisten Länder - darunter auch diejenige Deutschlands - zeigen sich dagegen alles andere als dankbar für die Enthüllungen Herrn Snowdens, der damit ein hohes persönliches Risiko eingegangen ist. Gerne nehmen sie Erkenntnisse aus den vom "Guardian" veröffentlichten Fakten zum Anlass, sich deswegen bei den verantwortlichen Regierungen über die weltweite Massenspionage zu beschweren. Bis auf wenige Ausnahmen wäre jedoch keine Regierung bereit, Herrn Snowden Asyl zu gewähren. Ich nenne ein solches Verhalten schäbig!

        Auch in Schweden scheint der Name "Snowden" Entscheidungen der Regierung zu beeinflussen. Die "Right Livelihood Award Foundation" hätte die Preisträger eigentlich erst am 25.09.2014 in den Presseräumen des schwedischen Außenministeriums bekannt geben wollen. Laut Herrn von Uexkull hatte das Ministerium den Termin jedoch kurzfristig abgesagt, nachdem es über die Namen der diesjährigen Preisträger in Kenntnis gesetzt worden war. Die Bekanntgabe könne aufgrund neuer Sicherheitsregeln nicht an gewohnter Stelle stattfinden, habe Herr Bildt (Schweden, Außenminister) durch einen Sprecher mitteilen lassen. Seit dem 1. September würden die Räume als "Sicherheitszone" betrachtet.


        Asma Jahangir, Basil Fernando und Bill McKibben

        Drei weitere, mit insgesamt 1,5 Millionen Kronen (162.000 Euro) dotierte Auszeichnungen gehen an Asma Jahangir (Pakistan, Menschenrechtsanwältin), Basil Fernando (China, Hongkong, Asian Human Rights Commission) und Bill McKibben (USA, Umweltaktivist).

        Frau Jahangir wird mit dem Alternativen Nobel.Preis ausgezeichnet, "weil sie die Menschenrechte in Pakistan und darüber hinaus verteidigt, schützt und stärkt – oft in sehr schwierigen und komplexen Situationen und unter großem persönlichen Risiko". Sie ist die erste pakistanische Bürgerin, deren Arbeit mit einem "Right Livelihood Award" geehrt wurde.

        Herr Fernando erhält den Alternativen Nobelpreis "für seine unermüdliche und herausragende Arbeit für die Umsetzung der Menschenrechte in Asien und deren Dokumentation".

        "Die erfolgreiche Mobilisierung einer wachsenden zivilgesellschaftlichen Bewegung für weitreichende Maßnahmen gegen den Klimawandel in den Vereinigten Staaten und weltweit" ist der Verdienst Herrn McKibbens. Dem Mitbegründer der Klimaschutzorganisation "350.org" ist es zu verdanken, dass inzwischen Menschen aus aller Welt, die sich für den Klimaschutz und damit für die Zukunft - und zwar nicht nur die der Menschheit - einsetzen wollen, mit einer gemeinsamen Stimme bei Regierungen und bei den Vereinten Nationen Gehör finden.


        Der Alternative Nobelpreis - eigentlich "Right Livelihood Award" - wurde 1980 von Herrn von Uexküll (deutsch-schwedischer Publizist, Philatelist und späterer Europa-Abgeordneter) initiiert und wird seitdem an Menschen und Initiativen verliehen, die "Lösungen für  die dringendsten Probleme unserer Zeit finden und erfolgreich umsetzen". Er belohnt den Einsatz für Menschenrechte, Pressefreiheit, bürgerliche Freiheiten und den Kampf gegen den Klimawandel. Mit der Vergabe sollen auch unbekannte Preisträger und deren Arbeit bekannt gemacht werden. Eine internationale Jury entscheidet über die Preisträger.


        Den Lauf der Dinge verändern

        Bezüglich der Beweggründe für die diesjährige Vergabe des Alternativen Nobelpreises zitiert die "Right Livelihood Award Foundation" ihren Geschäftsführer, Herrn von Uexküll, in einer Pressemitteilung vom 24.09.2014 mit den Worten (Zitat):
        "Die diesjährigen Preisträger stemmen sich mit ihrer Arbeit gegen die gefährlichsten globalen Trends. Mit den heutigen Auszeichnungen wollen wir eine dringende Warnung senden, dass diese Trends – die illegale Massenüberwachung normaler Bürger, die Verletzung von Menschen- und Bürgerrechten, gewaltsame Manifestationen eines religiösen Fundamentalismus und die Schwächung der lebenserhaltenden Systeme unseres Planeten – bereits Gegenwart sind. Wenn wir diesen Entwicklungen nicht Einhalt gebieten, dann könnten sie sich gegenseitig verstärken und die Grundlagen unserer Gesellschaft zerstören.

        Die Preisträger zeigen jedoch auch, dass die Wahl ganz in unseren Händen liegt: Wir können den Lauf der Dinge verändern und eine gemeinsame Zukunft auf den Prinzipien von Freiheit, Gerechtigkeit und Respekt für die Erde bauen – durch mutigen zivilen Ungehorsam und standhaften Journalismus; durch die Verteidigung von Menschen- und Bürgerrechten; und durch den Aufbau aktiver sozialer Bewegungen gegen die Zerstörung unserer natürlichen Umwelt."

        In den ZDF-Heute Nachrichten hieß es am 24.09.2014, alle Preisträger seien eingeladen, am 1. Dezember zur Verleihung der Auszeichnungen nach Stockholm zu kommen. Für Herrn Snowden wäre die Teilnahme allerdings riskant. Die schwedische Regierung werde mit seinen Anwälten über Möglichkeiten für eine Teilnahme an der Zeremonie im Schwedischen Reichstag beraten.


        Zum Weiterlesen

        juwi's welt:
        . . .


        (Quellen: Right Livelihood Award Stiftung - Pressemitteilung vom 24.09.2014, Frankfurter Rundschau vom 24.09.2014, taz vom 24.09.2014, Spiegel vom 24.09.2014, Die Zeit vom 24.09.2014, Heise Online vom 24.09.2014, Süddeutsche Zeitung vom 24.09.2014, Tagesspiegel vom 24.09.2014, Deutsche Welle vom 24.09.2014, Deutschlandfunk vom 24.09.2014, Deutschlandradio Kultur vom 24.09.2014, Rheinische Post vom 24.09.2014, Netzpolitik.org vom 24.09.2014, Greenpeace Magazin vom 24.09.2014, Neue Züricher Zeitung vom 24.09.2014, Der Standard vom 24.09.2014, The Guardian vom 24.09.2014 [engl.], BBC News vom 24.09.2014, ARD Tagesschau vom 24.09.2014, ZDF-Heute vom 24.09.2014)

        Montag, 22. September 2014

        Die Zeit ist nicht auf unserer Seite

        Der Klimawandel kennt keine Grenzen - Fossile Energieträger unter der Erde lassen

        Gestern, zwei Tage vor dem Beginn des UN-Klimagipfels in New York (USA), beteiligten sich weltweit viele Hundertausend Menschen an mehr als 2700 Demonstrationen in 161 Ländern und forderten von ihren Regierungen und denen aller anderen Länder der Welt, die seit vielen Jahren angemahnte, dringend notwendige, ambitionierte und nachhaltige Klimapolitik endlich in Angriff zu nehmen und zügig umzusetzen.

        Auf den Straßen und Plätzen ihrer Städte, sowie an Orten, an denen die Folgen der voranschreitenden globale Erwärmung infolge der durch die Menschheit verursachten Klimaveränderung bereits sichtbar sind, demonstrierten sie für eine Welt, die auch für alle kommenden Generationen noch die notwendigen Voraussetzungen für das Leben auf der Erde erfüllt.


        Der Klima-Marsch der Völker

        Nachdem die Sonne über dem Pazifik aufgegangen war, waren die Bürger Neuseelands und Australiens die ersten, die an diesem Tag an vielen Orten in ihren Ländern ihren Unmut kundtaten. Allein in Melbourne waren 30.000 Demonstranten auf den Straßen. Sie zeigten Herrn Abbott (Regierungschef) die Rote Karte, weil er eine eingeführte Kohlendioxid-Abgabe für große Energieverbraucher wieder rückgängig gemacht hat.

        Der "People's Climate March" (Klima-Marsch des Volkes) in New York (USA) machte der US-Regierung klar, was die Menschen von der Klimapolitik, insbesonderer derjenigen der Republikaner halten: Nichts!

        In einem Artikel der "Huffington Post" vom 21.09.2014 heißt es (Zitat): "More than 100,000 people are expected to take to the streets in New York City today" (Mehr als 100.000 Menschen werden heute in den Straßen von New York erwartet.) - gekommen waren am Ende mehr als 400.000 Demonstranten: Und das in dem Land, das zu den stärksten Beschleunigern der globalen Erwärmung zählt und bisher bei den Weltklimakonferenzen der UNO jede Verantwortung dafür zurückgewiesen und den Fortschritt auf dem Weg zu einem weltweit verbindlichen Abkommen zum Schutz des Klimas verhindert hat!

        Londoner "People's Climate March" beteiligten sich rund 40.000 Menschen. In Melbourne (Australien) gingen 30.000 Menschen für den Klimaschutz auf die Straße. Unter dem Motto "Mal schnell die Welt retten." zogen in Berlin drei Demonstrationszüge mit rund 10.000 Teilnehmern zum Brandenburger Tor. In Neu Delhi (Indien) machten Demonstranten in Tiger- und Pinguin-Kostümen auf die Gefahr für die Lebensräume der Tiere aufmerksam.


        Es gibt keinen zweiten Planeten für uns

        Die Menschen haben die Nase voll von den kleinlichen Zankereien der Regierungen um nationale Privilegien. Sie fordern nichts weniger, als die globale Bewahrung der Lebensgrundlagen auf dem gesamten Planeten Erde, den wir Menschen uns mit allen anderen Lebensformen, die derzeit (noch) existieren, teilen.

        Die Machthaber der Diktaturen wirtschaften in ihre eigenen Taschen. Die Regierungen der demokratischen Industrienationen lassen sich mehr und mehr von international agierenden Konzernen erpressen, die ebenfalls nur daran interessiert sind, ihre Profite zu maximieren. Die bisher bekannt gewordenen Details der CETA- und TTIP-Verhandlungen zwischen der Europäischen Kommission und Kanada bzw. den USA belegen das nur allzu deutlich.

        Global gesehen sind es letztlich einige wenige, raffgierige Zeitgenossen, denen die Zukunft der Menschheit und der Welt völlig am A..sch vorbeigeht. Sie übersehen dabei allerdings, dass ihr Handeln die Fundamente ihrer staatlich gelenkten Wirtschaften bzw. ihrer eigenen Konzerne untergräbt, in deren Namen sie mehr Geld zusammenraffen, als sie jemals ausgeben können: Auf einem verbrannten Planeten werden auch sie nicht mehr existieren können. - Aber wahrscheinlich ist ihnen selbst das egal ...

        Wir alle - Tiere ebenso wie Pflanzen - sind auf diesen einen Planeten angewiesen. Im gesamten Universum ist er unsere einzige Heimat - eine zweite gibt es nicht für uns. Wenn wir damit fortfahren, die Lebensgrundlagen unseres Planeten zu zerstören, wird es keine Zukunft für uns und unsere Nachkommen geben.

        Koordinator der weltweiten Demonstrationen war das internetionale demokratische Netzwerk AVAAZ, dessen aktuelle Online-Petition zum Klimaschutz inzwischen von mehr als 2,1 Millionen Menschen mitgezeichnet wurde. Sie richtet sich global "an nationale, lokale und internationale Entscheidungsträger" und lautet (Zitat):
        .. Wissenschaftler warnen, dass der Klimawandel außer Kontrolle geraten könnte und so alles, was uns am Herzen liegt, gefährdet. Bitte halten Sie den globalen Temperaturanstieg unter dem gefährlichen Grenzwert von 2°C, indem Sie den CO2-Ausstoß allmählich auf Null reduzieren. Hierzu müssen Sie dringend realistische globale, nationale und örtliche Vereinbarungen treffen, mit denen unsere Gesellschaft und Volkswirtschaft bis 2050 auf 100% erneuerbare Energien umgestellt wird. Gestalten Sie diesen Umstieg fair und unterstützen Sie die anfälligsten Bevölkerungsgruppen. Unsere Welt ist es wert, erhalten zu werden, und jetzt ist der Augenblick zu handeln. Doch um alles zu verändern, sind wir alle gefragt. Machen Sie mit! ..


        Reden, nichts als Reden ...

        Am morgigen Dienstag beginnen in New York die Vollversammlung der Vereinten Nationen und der UN-Klimagipfel, auf dem 120 Staats- und Regierungschefs über Maßnahmen zur Verringerung der Kohlendioxid-Emissionen diskutieren werden. Frau Merkel (CDU, Bundeskanzlerin, ehemals mit dem Pädikat "Klimakanzlerin") wird jedoch nicht dabei sein: Sie schickt Frau Hendricks (SPD, Bundesumweltministerin) vor (dann kann man ihr nachher nämlich auch keinen Vorwurf machen, wenn wieder einmal nichts dabei herauskommt).

        Konkrete Ergebnisse sind derzeit allerdings ohnehin kaum zu erwarten. Erst im Verlauf der übernächsten UN-Klimakonferenz die Ende 2015 in Paris stattfinden wird, soll ein international verbindlicher Klimavertrag verabschiedet werden. Bis ein solcher Vertrag dann aber endlich in Kraft treten wird, werden noch fünf weitere Jahre ins Land gehen.

        Noch ist es mehr als ein Jahr hin, bis "Paris". Noch ist es nicht sicher, ob es tatsächlich zum Abschluss eines "Klimavertrags" kommen wird. Noch steht nicht fest, ob die dann möglicherweise verabredeten Maßnahmen zur Begrenzung der Emissionen klimarelevanter Gase überhaupt geeignet sein werden, den Anstieg der globalen Temperatur auf weniger als zwei Grad gegenüber dem vorindustriellen Wert zu begrenzen. - Und inzwischen mehren sich die Zeichen dafür, dass uns die Zeit davonläuft.

        Die weltweite Häufung meteorologischer Extreme ist nicht mehr zu übersehen:
        • Überflutungen
        • Gletscherschmelze (wichtige Trinkwasserreservoire in Hochgebirgen)
        • Dürren (Ernteausfälle, Hungersnöte)

        Wenn man manche Politiker reden hört, dann könnte man meinen, der Kampf gegen den Klimawandel sei bereits so gut wie gewonnen. Schließlich ist man sich ja einig darüber, dass die sich anbahnende Klimakatastrophe durch fossile CO2-Emissionen der Menschheit und ihren weltweiten Raubbau an den Wäldern ausgelöst wurde und das die fossilen CO2-Emmissionen deswegen reduziert werden müssen.

        Anstelle einer sinkenden, oder zumindest stagnierenden CO2-Konzentration in der Atmosphäre ist jedoch ein rapider Anstieg zu verzeichnen: Im Zeitraum von 2012 bist 2013 gab es einen stärkeren Anstieg als in irgendeinem Jahr zuvor. Allein mit einer Reduzierung der CO2-Emissionen ist es daher schon längst nicht mehr getan:
        • Die Verbrennung fossiler Energieträger muss endgültig aufhören.
        In einem Filmbeitrag der Tagesschau vom 09.09.2014 sagt Herr Jarraud (Weltorganisation für Meteorologie - WMO, General Sekretär), Zitat:
        "Das ist keine gute Nachricht, nicht nur weil die Konzentration steigt, sondern weil die Konzentration sogar schneller ansteigt."

        Infolge des erhöhten CO2-Eintrags steigt der Säuregehalt der Ozeane. Der aktuelle neue Höchststand liegt auf einem Level, der seit mindestens 300 Mio Jahren nicht mehr erreicht wurde!
        Der steigende Säuregehalt schädigt die Kalkstrukturen der Korallen und winzige Algen. Jeder Gartenteichbesitzer wird wissen, dass "lästige Algen" am Wachstum gehindert werden können, indem der Ph-Wert des Wassers saurer eingestellt wird.

        Einzellige Algen sind nicht nur eine wichtige Grundlage der Nahrungskette im Meer. Sie sind auch ein wichtiges Rädchen im globalen CO2-Kreislauf: Wie die landlebenden Bäume und Grünpflanzen nehmen sie CO2 auf, speichern den Kohlenstoff (Co) und geben Sauerstoff an ihre Umgebung ab.

        Korallen erfüllen eine wichtige Funktion als Lebensraum und "Kinderstube" komplexer und artenreicher Lebensgemeinschaften im Meer. Ohne Korallen gäbe es auch keine traumhaften Atolle im Südsee-Paradies,d eren Schicksal aufgrund des ansteigenden Meeresspiegels ebenfalls besiegelt ist. Über mögliche Auswirkungen auf menschliche Nahrungsquelle "Fisch und Meeresfrüchte" ist offenbar auch noch nicht sehr viel nachgedacht worden ...

        Die Fakten der Wissenschaftler - dokumentiert in den Klima-Berichten des "Intergovernmental Panel on Climate Change" (IPCC) aus den Jahren 2007 und 2013 - liegen auf dem Tisch. Längst wurde alles gesagt, was es dazu zu sagen gibt. Mit Reden wurde bereits viel zu viel Zeit vergeudet, die uns jetzt fehlt. Schon längst hätte gehandelt werden müssen - noch ist es dazu vielleicht nicht zu spät ...


        Manchmal sagen Bilder mehr als viele Worte ...

        London, Berlin, Bogota, Paris, Delhi und Melbourne (Foto: AVAAZ)
        Auf der Flickr-Seite der Klimaschutzorganisation 350.org gibt es zahlreiche Impressionen von den Klimaschutz-Demonstrationen rund um den gesamten Globus zu sehen. Auch AVAAZ hat Fotos und Titelseiten internationaler Zeitungen auf seiner Internetseite veröffentlicht ...



        "Die Zeit ist nicht auf unserer Seite:
        Je länger wir warten, desto größer wird die Herausforderung"


        Michel Jarraud (WMO, General Sekretär)



        Update 24.09.2014: Fotos und internationale Presse auf der Internetseite von AVAAZ

        (Quellen: taz vom 22.09.2014,Huffington Post vom 22.09.2014 und vom 21.09.2014 [engl.], Handelsblatt vom 21.09.2014, Die Zeit vom 21.09.2014, Tagesschau - Bericht vom 09.09.2014 und Video vom 10.09.2014, Spiegel vom 17.08.2014, AVAAZ)

        Sonntag, 21. September 2014

        Zollinlandplatz: Auf neuen Wegen in die Zukunft

        Es ist schon erstaunlich, was mitten in der Stadt auf einem ehemaligen Fußballplatz wächst, nachdem er einige Jahre lang dem freien Wirken der Natur überlassen worden ist: ...

        ... Der Rasen des früheren Zollinland-Spielfelds am Fuße der ehemaligen Tribüne hat sich in eine üppig blühendeWiese verwandelt.

        Von dort, wo die Fußballfans einmal - ganz oben auf der Tribüne stehend - den besten Überblick über das Fußballfeld hatten, lassen sich die Dimensionen des seit Jahren verschlossenen Platzes erahnen, aus dem nach den Plänen der Zolli-Initiative einmal ein Platz für alle Generationen werden soll.

        Von dort oben fällt der Blick in die Heinrichstraße, die hier vor dem verschlossenen Tor hinter dem nördlichen Ende der Tribüne des Zollinlandplatzes abrupt als Sackgasse endet: Durchgang verboten.

        Das soll sich zukünftig ändern. Auf der anderen Seite der Tribüne wird - quasi als Verlängerung der Heinrichstraße - tagsüber ein Fußweg den Durchgang zur Pestalozzistraße ermöglichen.

        Um die zukünftigen Wege optisch sichtbar zu machen, wurde ihr Verlauf für das gestrige Zolli-Fest in die Wiese gemäht. Links zweigt ein zweiter Weg ab ...

        ... der einmal quer über den Platz zur Kistnerstraße verlaufen wird. Links und rechts des Weges werden unterschiedliche Zonen entstehen, die den Platz in Bereiche für spielerische, sportliche oder kulturelle Aktivitäten unterteilen sollen. Aber auch an Ruhezonen zum Entspannen, die auch Raum für die freie Entwicklung der Natur lassen, haben die Planer der Zolli-Initiative gedacht.

        Gemäht wurde auch ein Platz hinter dem ehemaligen Kassenbereich am ehemaligen Zugang für die Fußballfans zum Zollinlandplatz. Dort versammelten sich gestern viele Menschen bei bestem Altweibersommerwetter zum Klönen, Kaffeesieren, ...

         ... oder zum Musik hören. Im Eingangsbereich hatten die Veranstalter auch einige Schautafeln mit Informationen zur Vergangenheit und Gegenwart, sowie Visionen für die Zukunft des Zollinlandplatzes aufgestellt.

        Neben den letzten Blumen des Sommers erinnern farbenprächtige Beeren und bunter werdendes Laub daran, dass der Sommer jetzt langsam aber sicher in den Herbst übergeht. Ich bin sehr gespannt, ob man am Ende des nächsten Sommers bereits auf neuen Wegen in die Zukunft einer neuen Begegnungsstätte für die Bewohner des Leher Goethe-Quartiers und der angrenzenden Wohngebiete des Bremerhavener Stadtteils Mitte flanieren kann ...


        Lehe ist bunt

        Ein weiteres Fest im Goethe-Quartier beginnt heute um 11 Uhr auf der Goethestraße im Abschnitt zwischen der Frenssen- und der Kistnerstraße. Unter dem Motto "Lehe ist bunt" wollen die Veranstalter den Blick auf die Herkunftsländer der Bewohner mit Migrationshintergrund lenken, die im Goethe-Quartier leben. Auf dem Programm stehen unter anderem
        • kurdische und türkische Tänze
        • Tanzakrobatik
        • Kutschfahrten durch die benachbarten Straßen
        • Korbflechter-Handwerk
        • Die Geschichtswerkstatt Lehe

        Für das leibliche Wohl gibt es portugiesische, türkische und spanische Spezialitäten, sowie "urdeutsche" Kartoffelpuffer und ein Café der Michaelis- und Pauluskirchengemeinde. Wer die Leckereien aus der türkischen Küche einmal selbst nachkochen möchte, der kann im Rahmen eines Schaukochens einem türkischen Koch bei der Zubereitung türkischer Speisen über sie Schulter blicken.

        Dafür, dass die Kinder nicht zu kurz kommen, sorgen der Verein "Rückenwind für Leher Kinder", der "Bürgerverein Lehe" die im Quartier ansässigen Kindertagesstätten.

        Samstag, 20. September 2014

        Im Goethe-Quartier wird gefeiert

        Wer sagt eigentlich, in Bremerhaven sei nichts los? Unter anderem wird an diesem Wochende an zwei Tagen im Leher "Goethe-Quartier" gefeiert.

        Heute Nachmittag geht es los mit dem "Zolli-Fest". Dank der Arbeit der "Zolli" Initiative haben der Magistrat und die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Bremerhaven grünes Licht für die Umbaupläne zu einem Platz für alle Generationen gegeben.

        In einer Ausstellung präsentiert die Initiative die Entwicklung des Projektes "neuer Zolli" von 2011 bis jetzt, und informiert über den derzeitigen Stand der Planungen. Die zukünftigen  Aktionsbereiche und das geplante Wegesystem sollen gemäht werden, so dass die Besucher einen optischen Eindruck davon bekommen können, wie der Park einmal aussehen soll.

        Für Kinder gibt es ein vielfältiges Unterhaltungs- und Mitmach Angebot und für die Erwachsenen bietet u.a. der BUND naturkundliche Informationen zum gegenwärtigen unf zukünftigen "Zolli".

        Die Mitglieder und Engagierten aus dem Bürgerverein Lehe sorgen für eine reichhaltige, mit Leckereien gedeckte Kaffeetafel. Für die Musik sorgen
        • ein Chor der Musikschule Beck 
        • die Trommelgruppe "Nimba" 
        • und das Harfen-und Trommel-Duo Marleen und Marvin

        Bis das Fest mit einer Feuershow von "Tom The Dragon" zu Ende geht, gibt es am Abend selbstgebackenes Stockbrot und Lieder zur Gitarre.

        Morgen geht es dann weiter mit dem "Internationalen Fest" in der Goethestraße, die dafür im Abschnitt zwischen der Frenssen- und der Kistnerstraße gesperrt wird. Für das leibliche Wohl sorgen wieder die Portugiesen, die Spanier und der Türkisch-Islamische Kultur Verein ...


        "Zolli-Fest"
        • Am 20.09.2014
        • Ab 13 Uhr
        Auf dem Zolligelände
        (Kistnerstraße Ecke Pestalozzistraße)


        "Internationalen Fest"
        • Am 21.09.2014
        • Ab 11 Uhr
        Goethestraße
        (Abschnitt Frenssen- bis Kistnerstraße)