Sonntag, 24. Dezember 2017

Was wäre, wenn Jesus heute geboren wäre?

Säugling in Stall gefunden (Weihnachtsmarkt Bremerhaven 2012)
Was wäre, wenn der kleine Jesus nicht schon vor mehr als 2000 Jahren, sondern erst heute das Licht der Welt erblickt hätte?

Es wäre keine friedliche Welt, die er zu sehen bekäme. In seinem Heimatland herrscht seit vielen Jahrzehnten Krieg zwischen den Juden und den Palästinensern. Friedlich war die Welt allerdings auch vor 2000 Jahren nicht.

Damals lebten die Juden in Palästina unter der Herrschaft des Römischen Reiches. Nach den Verfall des Römischen Reiches geriet Palästina immer wieder unter die Herrschaft anderer Länder. Vor dem Beginn des Ersten Weltkriegs war Palästina ein Teil des Osmanischen Reiches.

Gegen Ende des Krieges besiegten die Briten unter General Edmund Allenby die osmanischen, deutschen und österreich-ungarischen Truppen in Palästina und besetzten Palästina und den Irak. 1916 vereinbarten Großbritannien und Frankreich, dass Großbritannien das britische Mandat Mesopotamien auf dem Gebiet des heutigen Irak sowie das Völkerbundsmandat für Palästina - dem südlichen Teil der osmanischen Provinz Syrien - zugesprochen werden würde würde (heute Syrien, Israel/Palästina und Jordanien). Mit dem Völkerbundmandat für Syrien und Libanon sollte Frankreich den Rest des osmanischen Syriens (das Staatsgebiet des heutigen Syrien, den Libanon und Hatay) kontrollieren.

Um den Überlebenden des Holocausts und den von Verfolgungen betroffenen Juden in der Diaspora eine neue Heimat zu geben, gab es in Großbritanien gegen Ende des Zweiten Weltkriegs Überlegungen bezüglich einer Teilung des des Mandatsgebietes in einen arabischen und einen jüdischen Teil. Hinzu kam, dass Großbritanien infolge des Krieges finanziell nicht mehr in der Lage war, das das Mandatsgebiet zu kontrollieren, weshalb es das Mandat an die Vereinten Nationen übergab.

Am 29. November 1947 beschloss die Generalversammlung der Vereinten Nationen mit einer Zweidrittelmehrheit den durch die UNSCOP vorgeschlagenen Teilungsplan, der Westpalästina in einen jüdischen und einen arabischen Staat teilte. Die arabischen Mitglieder der UNO und die Palästinenser stimmten dagegen. Die Teilung Palästinas, die Unterdrückung der Palästinenser, die Kriege und die bis heute andauernde Gewalt in den darauf folgenden sieben Jahrzehnten, sowie die Vertreibung vieler der Palästinenser aus ihrer Heimat haben - rückblickend betrachtet - ihren Ursprung in der Kolonialzeit und in den Folgen der beiden Weltkriege.

Von den menschlichen Schicksalen, die sich hinter meiner Kurzfassung der Geschichte der Palestinenser und der Juden im heutigen Israel verbergen, erzählt Michelle Cohen Corasanti in ihrem Buch "Der Junge, der vom Frieden träumte", das ich in diesem Jahr von meiner Tochter zum Geburtstag bekommen habe. Frieden und eine Lösung für den Wunsch der Palästinenser nach einem eigenen Staat wird es nur geben, wenn die Menschen aufeinander zugehen und lernen, sich gegenseitig Vertrauen zu schenken. Die Entscheidung Herrn Trumps (USA, Präsident), Jerusalem als ungeteilte Hauptstadt Israels anzuerkennen, wird jedoch mit Sicherheit nicht dazu beitragen, dass die Regierung Israels und die Regierung der Palästinenser im Gazastreifen sich näher kommen - und sie wird die Gewalt in Israel und Palästina nicht beenden.

In diese Welt würde der kleine Jesus hineingeboren werden, wenn er erst heute zur Welt gekommen wäre. Aber auch sonst unterscheiden sich die Gesellschaften in den heutigen von der Globalisierung geprägten Ländern wesentlich von der Welt vor 2000 Jahren. Damals - so steht es zumindest in der Bibel - haben sich die Menschen nichts dabei gedacht, dass Gott einen Engel zu ihnen schickte, der ihnen die Geburt seines Sohnes verkündete. Sie zogen vor die Tore Bethlehems, wo sie den kleinen Jesus in Windeln gewickelt in der Krippe eines Stalls vorfanden.

Was heute passieren würde, wenn die Behörden davon erfahren würden, erzählt die folgende Geschichte eines unbekannten Autors, die meine Tochter in einer Zeitung entdeckt hat:

Säugling in Stall gefunden
Polizei und Jugendamt ermitteln
Schreiner aus Nazareth und unmündige Mutter vorläufig festgenommen

BETHLEHEM, JUDÄA, dpa - In den frühen Morgenstunden wurden die Behörden von einem besorgten Bürger alarmiert. Er hatte eine junge Familie entdeckt, die in einem Stall haust. Bei Ankunft fanden die Beamten des Sozialdienstes, die durch Polizeibeamte unterstützt wurden, einen Säugling, der von seiner erst 14-jährigen Mutter, einer gewissen Maria H. aus Nazareth, in Stoffstreifen gewickelt in eine Futterkrippe gelegt worden war.

Bei der Festnahme von Mutter und Kind versuchte ein Mann, der später als Joseph H., ebenfalls aus Nazareth identifiziert wurde, die Sozialarbeiter abzuhalten. Joseph, unterstützt von anwesenden Hirten, sowie drei unidentifizierten Ausländern, wollte die Mitnahme des Kindes unterbinden, wurde aber von der Polizei daran gehindert.

Festgenommen wurden auch die drei Ausländer, die sich als "weise Männer" eines östlichen Landes bezeichneten. Sowohl das Innenministerium als auch der Zoll sind auf der Suche nach Hinweisen über die Herkunft dieser drei Männer, die sich anscheinend illegal im Land aufhalten. Ein Sprecher der Polizei teilte mit, dass sie keinerlei Identifikation bei sich trugen, aber in Besitz von Gold, sowie von einigen möglicherweise verbotenen Substanzen waren. Sie widersetzten sich der Festnahme und behaupteten, Gott habe ihnen angetragen, sofort nach Hause zu gehen und jeden Kontakt mit offiziellen Stellen zu vermeiden. Die mitgeführten Chemikalien wurden zur weiteren Untersuchung in das Kriminallabor geschickt.

Der Aufenthaltsort des Säuglings wird bis auf weiteres nicht bekannt gegeben. Eine schnelle Klärung des ganzen Falls scheint sehr zweifelhaft. Auf Rückfragen teilte eine Mitarbeiterin des Sozialamts mit: "Der Vater ist mittleren Alters und die Mutter ist definitiv noch nicht volljährig. Wir prüfen gerade mit den Behörden in Nazareth, in welcher Beziehung die beiden zueinander stehen."

Maria ist im Kreiskrankenhaus in Bethlehem zur medizinischen und psychiatrischen Untersuchungen. Sie kann mit einer Anklage rechnen. Weil sie behauptet, sie wäre noch Jungfrau und der Säugling stamme von Gott, wird ihr geistiger Zustand näher unter die Lupe genommen. ln einer offiziellen Mitteilung des Leiters der Psychiatrie steht: "Mir steht nicht zu, den Leuten zu sagen, was sie glauben sollen, aber wenn dieser Glaube dazu führt, dass - wie in diesem Fall - ein Neugeborenes gefährdet wird, muss man diese Leute als gefährlich einstufen. Die Tatsache, dass Drogen, die vermutlich von den anwesenden Ausländern verteilt wurden, vor Ort waren, trägt nicht dazu bei, Vertrauen zu erwecken. Ich bin mir jedoch sicher, dass alle Beteiligten mit der nötigen Behandlung in ein paar Jahren wieder normale Mitglieder unserer Gesellschaft werden können."

Zu guter Letzt erreicht uns noch diese lnfo: Die anwesenden Hirten behaupteten übereinstimmend, dass ihnen ein großer Mann in einem weißen Nachthemd mit Flügeln (!) auf dem Rücken befohlen hätte, den Stall aufzusuchen und das Neugeborene zu seinem Geburtstag hoch leben zu lassen. Dazu meinte ein Sprecher der Drogenfahndung: "Das ist so ziemlich die dümmste Ausrede vollgekiffter Junkies, die ich je gehört habe."

Autor: unbekannt


Vielleicht wäre es Maria und Josef gelungen, aus dem Gefängnis zu entkommen, Jesus aus den Fängen des Jugendamts zu befreien und nach Ägypten zu fliehen. Vielleicht würde Jesus an einem sicheren Ort heranwachsen - und vielleicht würde er den Menschen den Frieden bringen, der ihnen vor 2000 Jahren verkündet wurde ...

Ich wünsche allen Lesern ein Leben in Frieden
- und allen Christen ein frohes Weihnachtsfest.



(Quellen: Der Junge, der vom Frieden träumte - S. Fischer Verlag, Wikipedia )

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